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Freilassung von tausenden Häftlingen

Die Militärjunta in Myanmar hat die Freilassung von fast 6000 Häftlingen angekündigt, darunter eine frühere britische Botschafterin, ein japanischer Dokumentarfilmer und ein australischer Berater der gestürzten Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi.

Die frühere britische Botschafterin Vicky Bowman, der australische Berater Sean Turnell und der japanische Dokumentarfilmer Toru Kubota würden zur Feier des myanmarischen Nationalfeiertags freigelassen, sagte ein Junta-Vertreter (Wikipedia) am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.

Insgesamt würden 5774 Häftlinge freigelassen, darunter etwa 600 Frauen, sagte der Junta-Vertreter. Zunächst hatte er die Zahl mit rund 700 angegeben. Der Junta-Vertreter machte keine Angaben dazu, wieviele der nun Begnadigten im Zuge der Verhaftungswelle nach dem Militärputsch im vergangenen Jahr festgenommen worden waren.

Bowman, die Großbritannien von 2002 bis 2006 als Botschafterin in Myanmar (Wikipedia) vertreten hatte, war im August gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem prominenten Künstler Htein Lin, festgenommen worden. Als Grund gaben die Behörden an, Bowman wohne an einer anderen Adresse als der in ihren Meldeunterlagen angegebenen. Das Paar wurde später zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Auch Htein Lin soll nach Junta-Angaben nun freikommen.

Sean Turnell hatte als Berater der Zivilregierung unter Suu Kyi gearbeitet und wurde kurz nach dem Militärputsch im Februar vergangenen Jahres verhaftet. Im September wurden er und Suu Kyi wegen Verstoßes gegen ein Geheimhaltungsgesetz zu drei Jahren Haft verurteilt worden.

Dokumentarfilmer Kubota war im Juli nahe einer Junta-kritischen Demonstration in Yangon festgenommen und später zu zehn Jahren Haft verurteilt worden.

Das Militär hatte in Myanmar im Februar 2021 die gewählte Regierung gestürzt und die Macht übernommen. Darauf folgende Massenproteste wurden gewaltsam niedergeschlagen. Nach Angaben örtlicher Gruppen wurden bei Protesten und Auseinandersetzungen mit dem Militär bislang mehr als 2000 Menschen getötet und mindestens 14.000 festgenommen.

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