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Mit 47 zu alt zum Pfeifen

Schiri-Chef Fröhlich: "Man kann von einer Krise sprechen"

Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich hat den Unparteiischen im deutschen Profifußball vor der WM-Pause ein insgesamt schlechtes Zeugnis ausgestellt. "Man kann nicht zufrieden sein, man kann von einer Krise sprechen", sagte der 65-Jährige in der Sport1-Sendung Doppelpass. Man werde sich in der kommenden Woche mit den Referees "zusammensetzen", kündigte Fröhlich an. Die "Fehlerquelle" sei "personenbezogen".

Die Transparenz der Entscheidungen für die Fans wolle er erhöhen. Eine Möglichkeit sei es, "eine App zu entwickeln". Der Einführung einer Challenge, also den Trainern eine begrenzte Zahl von Videobeweisen einzuräumen, zeigte sich Fröhlich offen gegenüber. "Dann muss das aber von allen gewollt sein", fügte Fröhlich hinzu. Zudem habe das IFAB (International Football Association Board) darüber zu entscheiden.

Die Altersgrenze von 47 Jahren für die Unparteiischen auf dem Rasen dürfte bald fallen, dies unterstrich Fröhlich. "Wenn einer das packt, dann soll er auch länger pfeifen", äußerte der Berliner.

Über den früheren Top-Schiedsrichter Manuel Gräfe, der seine Laufbahn am Ende der Saison 2020/21 nach Erreichen dieser Altersgrenze beenden musste und den Deutschen Fußball-Bund (DFB) wegen Altersdiskriminierung verklagt, äußerte sich Fröhlich wortkarg. Auf die Frage, ob Gräfe als Videoschiedsrichter eingesetzt werden könnte, sagte der Schiri-Boss knapp: "Könnte."


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