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Abholzung im Amazonasbecken schreitet im Rekordtempo voran

WWF: Entwaldung seit Bekanntgabe von Wahlergebnis in Brasilien "explodiert"

Die Abholzung  im brasilianischen  Amazonasgebiet ist im Oktober im Rekordtempo vorangeschritten. Im vergangenen Monat wurden 904 Quadratkilometer Regenwald zerstört, wie aus am Freitag veröffentlichten offiziellen Daten hervorgeht. Damit wurden in den ersten zehn Monaten dieses Jahres 9494 Quadratkilometer Wald vernichtet. Der Rekordwert des gesamten Vorjahres wurde somit schon jetzt übertroffen: 2021 waren 9178 Quadratkilometer Regenwald zerstört worden waren.

Laut dem Satellitenbeobachtungssystem Deter, das seit 2015 eingesetzt wird, vergrößerte sich die entwaldete Fläche im größten tropischen Regenwald der Welt im Vergleich zum Oktober 2021 um drei Prozent. 

Die brasilianische Niederlassung der Umweltorganisation WWF (Wikipedia) erklärte unterdessen, die Abholzung im Amazonasgebiet sei seit der Bekanntgabe des Ergebnisses der Präsidentschaftswahl "explodiert". Am 30. Oktober war der Rechtsextremist Jair Bolsonaro, dem  Umweltschützer die Zerstörung des brasilianischen Amazonas-Regenwaldes vorwerfen, knapp vom linksgerichteten Kandidaten Luiz Inácio Lula da Silva geschlagen worden. Die Zunahme der Entwaldung sei erwartet worden, aber die ersten Novemberzahlen seien "erschreckend", es sei ein "ungezügelter Wettlauf der Verwüstung", erklärte der WWF. 

Unter Bolsonaro wurden riesige Flächen abgeholzt. Lula versprach, die Überwachung des Amazonas wieder aufzunehmen mit dem Ziel, dass kein Baum mehr gefällt wird.

Der Amazonas-Regenwald erstreckt sich über neun Länder und ist einer wenigen verbliebenen Urwälder der Welt. Er beherbergt mehr Pflanzen- und Tierarten als jeder andere Ort der Erde und ist das Zuhause vieler indigener Völker, unter ihnen Stämme, die noch nie Kontakt zur Außenwelt hatten.

ao/ck