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Fed hebt Leitzins um weitere 0,75 Prozentpunkte

Experten befürchten, dass ein zu hartes Vorgehen der US-Notenbank zur Eindämmung der Inflation die Konjunktur abwürgt.

Im Kampf gegen die hartnäckig hohe Inflation hebt die US-Notenbank Fed den Leitzins um weitere 0,75 Prozentpunkte an. Die neue Zinsspanne liegt nun zwischen 3,75 und 4,0 Prozent und damit dem höchsten Niveau seit Januar 2008, wie die Federal Reserve am Mittwoch in Washington mitteilte. Es war bereits die sechste Anhebung des Leitzinses in diesem Jahr und die vierte Anhebung um 0,75 Prozentpunkte in Folge.

Die Fed hob hervor, weitere Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation seien "angemessen", um den Anstieg der Verbraucherpreise wieder in Richtung des Ziels von zwei Prozent zu bekommen. Dabei müssten aber die Auswirkungen auf die Wirtschaft bedacht werden - ein Hinweis, dass künftig kleinere Zinserhöhungen möglich sind. Die nächste Zinsentscheidung steht Mitte Dezember an.

Experten befürchten, dass ein zu hartes Vorgehen der US-Notenbank zur Eindämmung der Inflation die Konjunktur abwürgen und die USA in eine Rezession stürzen könnte. Die US-Wirtschaft war in den ersten zwei Quartalen des Jahres geschrumpft. Im dritten Quartal wuchs sie laut ersten Zahlen dann wieder um 0,6 Prozent.

Die Inflation in den USA war im Juni angetrieben vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine auf 9,1 Prozent gestiegen, den höchsten Wert seit über 40 Jahren. In der Folge sank die Inflation zwar auf zuletzt 8,2 Prozent; das liegt aber nach wie vor weit über der Fed-Zielmarke von zwei Prozent. Weltweit haben viele Länder mit einer sehr hohen Inflation zu kämpfen.

fs/gt


© Agence France-Presse