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WM ist innere Angelegenheit

Nach Faeser-Kritik: Katar erhält Zuspruch aus der Region

Als Reaktion auf Kritik von Nancy Faeser am Fußball-WM-Ausrichter Katar hat auch der Golf-Kooperationsrat (GCC) die Aussagen der Bundesinnenministerin verurteilt und das Vorgehen Dohas begrüßt. Der sechsköpfige Golfblock unterstütze Katar darin, "gegen jede Einmischung in seine inneren Angelegenheiten durch die Veröffentlichung von Behauptungen vorzugehen, die der Herstellung normaler Beziehungen zwischen beiden Ländern nicht dienlich sind", sagte GCC-Generalsekretär Nayef al-Hajraf (Wikipedia)  in einem Statement.

Katar sei "auf dem Weg zu neuen Erfolgen, und die Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 ist eine Quelle des verdienten Stolzes", erklärte al-Hajraf weiter. 

SPD-Politikerin Faeser hatte dem ARD-Magazin "Monitor" mit Blick auf das Gastgeberland der WM (20. November bis 18. Dezember) gesagt: "Für uns als Bundesregierung ist das eine total schwierige Vergabe." Man sei überzeugt, dass die Vergabe von sportlichen Großereignissen an Kriterien geknüpft gehöre, "nämlich an die Einhaltung der Menschenrechte, an Nachhaltigkeitsprinzipien."

Eigenen Angaben zufolge überreichte Katar dem deutschen Botschafter am Freitag darauf eine Protestnote. Darin brachte der Golfstaat seine "Enttäuschung und vollständige Ablehnung und Verurteilung" der von Faeser getätigten Äußerungen bezüglich der WM-Ausrichtung zum Ausdruck und bat um "Klarstellung zu diesen Aussagen". Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte lediglich, dass der deutsche Botschafter von Katar zum Gespräch geladen war.

Am Montag will Faeser mit einer Delegation, der auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf angehört, zu einem zweitägigen Besuch nach Katar reisen. Dabei will sich die 52-Jährige ein Bild von der Lage vor Ort machen. Im Mittelpunkt stehen nach Ministeriumsangaben die Menschenrechtsfragen, die rund um das Turnier diskutiert werden.

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