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"Die Friedensdividende ist aufgezehrt",

Steinmeier stimmt Deutschland auf "raue Jahre" ein

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat das Land auf harte Zeiten eingestimmt. "Es kommen härtere Jahre, raue Jahre auf uns zu", sagte er laut vorab verbreitetem Redetext am Freitag bei einer Veranstaltung im Schloss Bellevue. "Die Friedensdividende ist aufgezehrt", sagte Steinmeier mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. "Es beginnt für Deutschland eine Epoche im Gegenwind."

"Klar ist: Wir müssen in den nächsten Jahren Einschränkungen hinnehmen", unterstrich der Bundespräsident. "Das spüren die meisten längst." Die aktuelle Krise verlange, "dass wir wieder lernen, uns zu bescheiden".

Dabei sei ihm klar, dass sich niemand gerne einschränke, fuhr Steinmeier fort. "Aber ich wünsche mir, dass wir unsere Perspektive verändern. Dass wir nicht als erstes fragen: 'Wer kann mir die Last abnehmen?' Sondern eher: 'Hilft das, um gemeinsam durch die Krise zu kommen?' Das ist die Haltung, mit der wir jetzt gemeinsam durch diesen Winter gehen!"

Der Staat lasse die Menschen nicht allein, versicherte Steinmeier. "Er setzt seine Kraft ein, um denen zu helfen, die es allein nicht schaffen", etwa mit den verschiedenen Entlastungspaketen und der geplanten Gaspreisbremse. "Wichtig ist: Diese Unterstützung muss jetzt rasch bei den Betroffenen ankommen", ermahnte der Bundespräsident zugleich die Politik.

Er forderte außerdem eine gerechte Lastenverteilung: Es gebe "viele wohlhabende, ja reiche Menschen in unserem Land", sagte Steinmeier. Diese müssten "jetzt helfen, um die immensen Kosten der notwendigen Entlastungen überhaupt stemmen zu können. Sie müssen jetzt beitragen, um neue Ungerechtigkeiten zu vermeiden."

"Liebe Landsleute, diese neue Zeit, sie fordert jeden Einzelnen", appellierte Steinmeier an die Bürgerinnen und Bürger. "Deutschland, unser Land, braucht Ihren Willen zur Veränderung, braucht Ihren Einsatz für unser Gemeinwesen, damit wir dort ankommen, wo wir hinwollen", appellierte er an die Bevölkerung.

cne/pw © Agence France-Presse