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Sunak wird neuer Premierminister

Ex-Finanzminister Rishi Sunak wird neuer Premierminister Großbritanniens.

Dies teilte ein Vertreter der regierenden konservativen Tories am Montag in London mit. Zuvor hatte sich Penny Mordaunt (Wikipedia), Sunaks (Wikipedia) einzige Mitbewerberin um den Posten an der Partei- und Regierungsspitze, geschlagen gegeben. Mit Ablauf einer Frist um 15.00 Uhr MESZ wurde Sunak damit automatisch neuer Parteichef und tritt somit die Nachfolge der scheidenden Premierministerin Liz Truss an.

Mordaunt schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, sie ziehe sich aus dem Rennen um Downing Street 10 zurück und unterstütze Sunak "voll". Bis 15.00 Uhr hätten die Bewerber die Unterstützung von hundert Tory-Abgeordneten vorweisen müssen, Sunak hatte diese bereits am Wochenende sicher. 

Der 42-Jährige hatte seine Kandidatur am Sonntag formell erklärt. "Das Vereinigte Königreich ist ein großartiges Land, aber wir stehen vor einer tiefen Wirtschaftskrise", schrieb er im Kurzbotschaftendienst Twitter. Er wolle "unsere Wirtschaft in Ordnung bringen, unsere Partei einen und etwas für unser Land tun".

Der frühere Banker wird der erste nicht-weiße Premierminister in der Geschichte Großbritanniens und der erste gläubige Hindu in der Downing Street 10. Er ist der Enkel indischer Einwanderer, das Familienvermögen ermöglichte ihm eine Ausbildung im britischen Elitesystem. Als Banker kam er dann selbst zu immensen Reichtum. Dies und mögliche Steuertricks seiner Frau macht viele Briten ihm gegenüber skeptisch.

Sunak war von 2020 bis vergangenen Juli Finanzminister, bevor er aus Protest gegen zahlreiche Affären des damaligen Amtsinhabers Boris Johnson zurücktrat und damit zum vorzeitigen Ende von dessen Amtszeit beitrug. Anfang September unterlag Sunak dann im Rennen um Johnsons Nachfolge gegen Truss - unter anderem stritten beide im Vorfeld heftig über die Finanz- und Steuerpolitik.

Genau diese Finanz- und Steuerpolitik wurde Truss dann nach ihrem Amtsantritt als Premierministerin zum Verhängnis. Ein von ihrer Regierung geschnürtes Entlastungspaket sorgte für Panik an den Finanzmärkten, zwang Truss zu mehreren Volten - und letztlich am vergangenen Donnerstag zum Rückzug.

lan/ju