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Druschba heißt "Freundschaft"

Leck an polnischem Teil der Druschba-Pipeline zwischen Russland und Deutschland

Aktualisierung: Die Öl-Lieferungen über die Druschba-Pipeline sind nicht unterbrochen.

Nach dem Leck an einer der beiden Leitungen der Druschba-Pipeline zwischen Russland und Deutschland sind die Öl-Lieferungen nach Angaben der Bundesregierung nicht unterbrochen. "Die beiden Raffinerien Schwedt und Leuna erhalten aktuell weiter Rohöl über die Druschba Pipeline 'Freundschaft 1' über Polen. Diese Lieferungen sind nicht unterbrochen", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch in Berlin. Die Versorgungssicherheit in Deutschland sei damit "aktuell gewährleistet".

Nach ersten Informationen der polnischen Behörden gehe "man von einer unbeabsichtigten Beschädigung aus, nicht von einer Sabotage". "Die genaue Sachverhaltsaufklärung läuft jedoch und dauert an, so dass noch keine abschließenden Informationen vorliegen", hob das Bundeswirtschaftsministerium hervor. Die Bundesregierung beobachte "die Lage genau" und stehe "mit allen betroffenen Stellen in engem Kontakt".

Das Leck war am Dienstagabend entdeckt worden, nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums nahe der Stadt Plock im Zentrum von Polen. Der betroffene nördliche Strang der Druschba-Pipeline versorgt Polen und Deutschland mit russischem Erdöl, er führt zur PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt, die das Rohöl zu Kraftstoffen und Heizöl verarbeitet. 

Auch Leuna in Sachsen-Anhalt ist ein bedeutender Raffineriestandort, an dem russisches Öl verarbeitet wird. Darüber hinaus gibt es einen südlichen Strang der Druschba-Pipeline, der Ungarn und die Slowakei mit russischem Erdöl beliefert.

Das Bundeswirtschaftsministerium hob hervor, dass sowohl in der PCK Schwedt wie auch in der Raffinerie Leuna "in den vergangenen Wochen bewusst vorsorglich die eigenen Ölvorräte vor Ort erhöht" worden seien. Zudem verfügten beide Anlagen über Versorgungswege durch die Häfen Rostock und Danzig.

Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine will Deutschland ab Januar kein Erdöl mehr aus Russland kaufen. Derzeit wird bereits die Abhängigkeit von russischem Öl verringert.

yb/ju 

In Polen ist an einer der beiden Leitungen der Druschba-Pipeline (Wikipedia) zwischen Russland und Deutschland ein Leck entdeckt worden. "Die Gründe für den Vorfall sind derzeit nicht bekannt, das Pumpen in die beschädigte Leitung wurde sofort gestoppt", teilte der polnische Betreiber Pern am Mittwoch mit. Der Schaden war demnach am Dienstagabend in Zentralpolen festgestellt worden, die zweite Leitung funktioniert normal.

Der betroffene nördliche Strang der Druschba-Pipeline versorgt Polen und Deutschland mit russischem Erdöl, er führt zur Raffinerie im brandenburgischen Schwedt, die das Rohöl zu Kraftstoffen und Heizöl verarbeitet. Zudem gibt es einen südlichen Strang der Druschba-Pipeline, der Ungarn und die Slowakei mit russischem Erdöl beliefert.

Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine will Deutschland ab Januar kein Erdöl mehr aus Russland kaufen. Derzeit wird bereits die Abhängigkeit von russischem Öl verringert.

Ende September waren an den von Russland nach Deutschland führenden Erdgas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 vor der dänischen Insel Bornholm vier Lecks entdeckt worden. Die nicht in Betrieb befindlichen Leitungen waren aus technischen Gründen mit Gas gefüllt, das zeitweise in großen Mengen in die Ostsee strömte. 

Der Westen wie auch Russland erklärten, dass sie von Sabotage als Ursache der Lecks ausgehen. Einem offiziellen dänisch-schwedischen Bericht zufolge wurden die Lecks durch Explosionen mit enormer Sprengkraft verursacht. Die Bundesanwaltschaft leitete am Montag ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der vorsätzlichen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sowie der verfassungsfeindlichen Sabotage ein.

yb/oer


© Agence France-Presse