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COVID-19: Kinos werden gallisches Dorf

Ganz NRW schließt Großveranstaltungen. Ganz NRW? Nein, Kinos in Münster können Spielbetrieb ohne Ausfälle fortführen. Der Betreiber ergreift freiwillige Maßnahmen für einen unbedenklichen Kinobesuch.

 

„Kinos sind Orte des öffentlichen Lebens, daher setzen wir uns natürlich sehr intensiv mit der aktuellen Lage im Hinblick auf die Ausbreitung des Coronavirus auseinander“, sagt Ansgar Esch. Er leitet die Münsterschen Filmtheater Betriebe, die als lokales mittelständisches Unternehmen mehrere Kinos in der Stadt betreiben. Auch wenn keiner der Kinosäle in Münster unter die Regelung für Veranstaltungen mit über 1000 Besuchern fällt (der kleinste Saal hat 91 und der größte 604 Plätze, hat man sich entschlossen, weitergehende Maßnahmen zum Schutz der Gäste und für ein möglichst unbesorgtes Kinoerlebnis zu treffen. Obwohl es seitens der Stadtverwaltung zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Auflagen für den Spielbetrieb gibt, befindet sich die Geschäftsführung in offenen und konstruktiven Gesprächen mit dem Krisenstab der Stadt Münster. „Wir werden ab sofort von uns aus die maximalen Kapazitäten in unseren Kinosälen im Cineplex und im Schloßtheater begrenzen“, so Esch weiter. In den letzten Tagen wurde eine technische Lösung für das Kassensystem erarbeitet, um automatisch zwischen den gebuchten Plätzen jeweils einen Sitzplatz freizulassen. Diese Maßnahme wird für alle kommenden Buchungen umgesetzt, bereits getätigte Ticketkäufe sind davon nicht betroffen. 

„Auch wenn wir die Situation hier in Münster für unsere Kinos aktuell als unkritisch einschätzen, wollen wir durch diese freiwillige Maßnahme unseren Gästen ein erhöhtes Sicherheitsgefühl garantieren. Wir nehmen die Verantwortung, die wir als öffentliche Begegnungsstätte für Gäste und Mitarbeiter haben, sehr ernst“, erklärt der Geschäftsführer. Denn auch wenn die Kinos indirekt (zum Beispiel durch die weltweite Verschiebung des neuen James Bond Abenteuers) betroffen sind, wünschen sich die Münsteraner in ihrer Freizeit offensichtlich weiterhin ein gemeinsames Filmerlebnis.  Das zeigen aktuell die starken Besucherzahlen des neuen deutschen Kinohits „Die Känguru-Chroniken“.


Ulli Vollmar

Hapes Kommentar: „Die Känguru-Chroniken" ist ein sehr schlechter Film, für den sich Corona nicht lohnt. Natürlich kommt kein Saal über 1000 Besucher, aber wenn alle Säle voll wären schon - damit rechnet nur keiner. Am 24. März kommt Disney+, genießen Sie die Quarantäne.