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Privatflugzeug stürzt nach rätselhaftem Irrflug in Ostsee

Ein rätselhafter Irrflug eines Privatflugzeugs quer durch Europa ist mit dem Absturz in der Ostsee vor Lettland geendet

Die Cessna 551 (Wiki) mit vier Menschen an Bord war am Sonntag auf dem Weg vom südspanischen Jerez de la Frontera nach Köln, änderte dann aber aus unbekanntem Grund den Kurs und stürzte schließlich ab, wie die lettische Luftfahrtbehörde mitteilte. Die Staatsangehörigkeit der Insassen war zunächt unklar.

Der Irrflug der in Österreich registrierten Privatmaschine löste Einsätze von Eurofightern der Bundeswehr sowie von Kampfjets anderer europäischer Länder aus. Die deutsche Luftwaffe teilte im Onlinedienst Twitter mit, die Cessna habe den deutschen Luftraum durchflogen. Eurofighter seien von mehreren Standorten aufgestiegen, um die Maschine zu begleiten.

Auch Kampfjets aus Frankreich, Dänemark und Schweden wurden losgeschickt. Sie sollten Kontakt zum Piloten des Privatflugzeugs aufnehmen, was aber nicht gelang. Nach Angaben sowohl der französischen als auch der schwedischen Armee konnten ihre Piloten niemanden im Cockpit der Cessna sehen. Auch die Versuche der Kontaktaufnahme per Funk seien fehlgeschlagen.

Auch die lettische Luftfahrtbehörde teilte mit, ihre Fluglotsen hätten es nicht geschafft, Kontakt zu der Maschine aufzunehmen. Nach Angaben der Behörde befanden sich am Sonntagabend Boote und Hubschrauber aus Lettland, Litauen und Schweden an der Absturzstelle. Sterbliche Überreste wurden zunächst nicht gefunden, wie der Leiter der schwedischen Such- und Rettungsmission, Lars Antonsson, der Nachrichtenagentur AFP mitteilte.

Die Cessna hatte den schwedischen Luftraum über der Ostsee überflogen, bevor sie kurz vor 20.00 Uhr MESZ vor dem lettischen Hafen Ventspils ins Meer stürzte. Der Flug verlief relativ stetig, dann verlor die Maschine kurz vor der lettischen Küste an Höhe. Antonsson zufolge stürzte sie ab, "als der Tank leer war".

Warum die Maschine aber dann vom Kurs abwich, blieb unklar. "Wir haben überhaupt keine Erklärung dafür, wir können nur spekulieren", sagte Antonsson. "Aber sie waren eindeutig nicht handlungsfähig an Bord."


dja/kbh

© Agence France-Presse