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Bundeswehr-Soldaten fliegen nach Mali

Die Maschine mit etwa 90 Soldatinnen und Soldaten an Bord landete am Nachmittag in der Hauptstadt Bamako.

Nach längerer Unterbrechung hat am Donnerstag wieder ein Flug der Bundeswehr nach Mali (Wiki) stattgefunden. Die Maschine mit etwa 90 Soldatinnen und Soldaten an Bord landete am Nachmittag in der Hauptstadt Bamako, wie das Einsatzführungskommando der Bundeswehr mitteilte. Der Flug erfolgte im Rahmen der angekündigten Wiederaufnahme der Personalrotation für den Bundeswehr-Einsatz bei der UN-Mission Minusma in dem westafrikanischen Land.

"Damit sind die Voraussetzungen zur Ablösung des ersten vom Rotationsstopp betroffenen Personals bei Minusma geschaffen", schrieb das Einsatzführungskommando weiter auf Twitter. Es wurde erwartet, dass nun andere Bundeswehr-Soldatinnen und -Soldaten, die bisher für Minusma im Einsatz waren, nach Deutschland zurückkehren.

Die private Maschine der Firma Kühne und Nagel hatte am frühen Morgen im Auftrag der Bundeswehr von Köln aus abgehoben. Deutschland beteiligt sich in Mali an der internationalen Minusma-Friedensmission der Vereinten Nationen. In den vergangenen Wochen hatte es jedoch wiederholt Probleme mit der Verweigerung von Überflugrechten für die Bundeswehr und andere ausländische Streitkräfte durch die malische Übergangsregierung gegeben.

Deswegen hatte vergangene Woche auch ein geplanter Flug, mit dem die Bundeswehr Verstärkungen nach Mali bringen wollte, nicht stattgefunden. Wegen der Unstimmigkeiten hatte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) Aufklärungsoperationen als Teil des deutschen Einsatzes zunächst ausgesetzt. 

Am Wochenende hatte Minusma dann nach malischen Angaben einem neuen Genehmigungsverfahren für die Rotation von Truppenteilen zugestimmt. Da die Verstärkung der Truppen weiterhin nicht erfolgt ist, dürfte es aber laut Bundeswehr zunächst bei der teilweisen Aussetzung der Operationen bleiben. "Priorität hatte für uns jetzt erst einmal die Rotation", sagte ein Sprecher auf Anfrage.

Das Einsatzführungskommando wies darauf hin, dass der Einsatz der zivilen Transportmaschine nichts mit den Problemen der vergangenen Wochen zu tun habe. Vielmehr sei Kühne und Nagel auch zuvor wiederholt für die Bundeswehr im Einsatz gewesen, insbesondere bei Langstreckenflügen. 

Die UN-Friedensmission Minusma ist seit 2013 in Mali, ihr Mandat verlängerte der UN-Sicherheitsrat erst Ende Juni um ein weiteres Jahr. Für die Bundeswehr ist der Einsatz der derzeit größte Auslandseinsatz - und er gilt auch als ihr gefährlichster. Die Bundesregierung hat wiederholt erklärt, sie wolle an der Mission festhalten, sofern die Voraussetzungen dafür gegeben sind.

bk/cne

© Agence France-Presse