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Das Afghanistan-Desaster

Högl: Lehren aus Afghanistan-Abzug für Einsatz in Mali ziehen

Vor dem Jahrestag der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban in Kabul will die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl (SPD), Konsequenzen aus der verspäteten Rettung von Ortskräften aus Afghanistan für den Bundeswehr-Einsatz in Mali ziehen. "Wichtig ist, sich auf alle Eventualitäten frühzeitig und bestmöglich vorzubereiten", sagte Högl angesichts der Debatte um einen vorzeitigen deutschen Abzug aus Mali den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) (Wiki) vom Freitag. 

Dies betreffe auch die deutsche Verantwortung gegenüber den eingesetzten Ortskräften. "Hier gilt es, die Lehren aus dem Afghanistan-Einsatz zu berücksichtigen", sagte die SPD-Politikerin. Die Taliban hatten inmitten des westlichen Truppenabzugs aus Afghanistan das Land überrannt und Mitte August 2021 die Macht zurückerobert. Viele Ortskräfte konnten das Land deswegen nicht verlassen.

Der Vorsitzende des Patenschaftsnetzwerks Afghanische Ortskräfte, Marcus Grotian , sagte den RND-Zeitungen: "Wir fordern ein Konzept von der Bundesregierung, wie man künftig mit Ortskräften umgehen möchte - zum Beispiel in Mali. Wir werden genau darauf achten, dass man den Menschen auch dort zur Seite steht."

Deutschland hat mehr als 23.600 Ortskräften aus Afghanistan und deren Angehörigen die Ausreise zugesichert. 17.556 sind nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge bisher nach Deutschland gelangt. Wie viele Ortskräfte die Bundeswehr in Mali beschäftigt, ist nach Högls Angaben unklar.