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Türkei darf sich auf Getreide freuen

Das erste Schiff mit Getreide aus der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges wird nach türkischen Angaben erst in der Nacht zu Mittwoch in Istanbul anlegen.

Das mit Mais beladene Frachtschiff "Razoni" werde erst am Mittwochmorgen inspiziert werden, erklärte der türkische Admiral Özcan Altunbulak, Chef des Koordinationszentrums für Getreideexporte aus der Ukraine, am Dienstag in Istanbul. Vertreter Russlands, der Ukraine, der Türkei und der UNO würden die Fracht in Augenschein nehmen.

Das Schiff war den Angaben zufolge am Montag kurz nach 08.00 Uhr mit 26.000 Tonnen Mais an Bord vom ukrainischen Hafen Odessa gestartet. Ziel ist der libanesische Hafen Tripoli (Wiki). Das Schiff sollte ursprünglich Dienstagnachmittag in Istanbul ankommen. Die Verzögerung erklärte der türkische Admiral mit dem Seegang. Das Schiff soll in der Türkei nicht in den Hafen einlaufen, sondern vor Istanbul vor Anker gehen, wo es dann auf offener See inspiziert wird.

Die "Razoni" befand sich Dienstagmorgen nach Daten der Website "Marine Traffic" vor der bulgarischen Küste. In der Nacht hatte das Schiff über acht Stunden lang sein automatisches Identifikationssystem abgeschaltet, mit dem seine Route verfolgt werden kann, bevor es sich am Morgen wieder mit dem System verband. Das türkische Verteidigungsministeriums gab keine Begründung für dieses Manöver, durch das das Schiff von den Radarschirmen verschwand.

Am 22. Juli hatten die Ukraine und Russland sich auf ein von der Türkei und den Vereinten Nationen vermitteltes Abkommen zum Getreide-Export geeinigt. Die Ukraine und Russland verpflichten sich darin, sichere Korridore für die Frachtschiffe auf dem Schwarzen Meer zu respektieren und dort auf militärische Aktivitäten zu verzichten. 

Am vergangenen Mittwoch war in Istanbul das im Abkommen vorgesehene Koordinationszentrum für den Getreideexport eröffnet worden. Dort sollen Vertreter der Ukraine und Russlands sowie der Türkei und der Vereinten Nationen künftig gemeinsam die sichere Durchfahrt ukrainischer Frachtschiffe auf den festgelegten Routen überwachen. Die Schiffe sollen außerdem in Istanbul bei ihrer Ankunft und Abfahrt inspiziert werden, um heimliche Waffenlieferungen zu verhindern.

cp/yb