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Sachsen kämpft gegen Waldbrand

Der Waldbrand in der Sächsischen Schweiz hat am Montag weiterhin hunderte Feuerwehrkräfte beschäftigt.

"Im Laufe des Tages werden etwa 500 Feuerwehrleute im Einsatz sein", sagte der Sprecher des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz. Das Problem sei, dass Glutnester im Boden wanderten und sich ausbreiteten. "Das wird heute mit Barrikaden bekämpft."

Die Humusschicht des Waldbodens soll demnach aufgegraben und ein Schaumteppich aufgebracht werden, um so die sich im Boden verbreitende Glut einzudämmen. Laut Landkreis bestätigte ein Drohnenflug am Sonntagabend zudem eine Feuerstelle in 20 Metern Höhe. Diese war für die Feuerwehrleute nicht erreichbar und sollte deshalb am Vormittag mit Helikoptern bekämpft werden. Die Löschhubschrauber seien "sehr wirkungsvoll", sagte Kunz.

Am Nachmittag wollen Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) das Waldbrandgebiet besuchen, um sich vor Ort ein Bild von der aktuellen Lage zu machen. Die Bundeswehr unterstützte die Feuerwehrkräfte am Montag noch mit fünf Hubschraubern zur Löschung und einem zur Koordination.

Der Löscheinsatz ging am Montag in die zweite Woche. Der Brand war am 24. Juli im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz ausgebrochen und griff dann auf deutsches Gebiet über. Mitte der vergangenen Woche entspannte sich die Lage den Behörden zufolge zuerst. Aufgrund drehenden Winds weitete sich der Brand jedoch dann wieder aus. Auch kurzzeitiger Regen schaffte keine Abhilfe.

In Brandenburg entspannte sich die Lage beim Großbrand in der Nähe der Stadt Falkenberg hingegen weiter. Der Landkreis beendete am Montag die eine Woche zuvor ausgerufene Großschadenslage. Die Lage werde "als stabil" eingeschätzt, teilte der Kreis Elbe-Elster mit. Die Situation vor Ort habe sich eine Woche nach Brandausbruch kontinuierlich entspannt.

Das Gebiet solle jedoch im Auge behalten und weiter engmaschig mit Einsatzkräften bestreift werden, um bei Bedarf Maßnahmen ergreifen zu können. Gegen eine große und unkontrollierbare Ausbreitungsgefahr sei jedoch alles getan worden, indem Flächen gezielt abgebrannt und Zuwegungen im Gelände gebaut wurden.

Der Landkreis hob zudem die Sperrung eines Teilstücks der Bundesstraße 183 am Morgen wieder auf. Auch das Gewerbegebiet Lönnewitz war wieder zugänglich. Das Einsatzgebiet Kölsa-Rehfeld blieb laut Landkreis jedoch weiter für die Allgemeinheit gesperrt, um die Kontrolltätigkeiten nicht zu behindern und weil noch Gefahr von umstürzenden Bäumen ausging.

Der Landkreis bezeichnete den Brand am Montag "als flächenmäßig größtes Brandereignis im Land Brandenburg in diesem Jahr". Das Feuer war eine Woche zuvor aus zunächst unbekannter Ursache in einem Waldgebiet mit Windkraftanlagen ausgebrochen. Heftige Sturmböen und Munitionsfunde erschwerten die Löscharbeiten erheblich. Zwischenzeitlich mussten deshalb mehrere Ortschaften evakuiert werden.

awe/cfm