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Griner mit neuer Hoffnung

Im Polit-Krimi gibt es eine Wende. Griners Anwallt soll Cannabis-Öl ärztlich verordnet haben.

Die Polit-Affäre um die in Russland inhaftierte US-Basketballerin Brittney Griner hat möglicherweise eine neue Wendung bekommen. In der Gerichtsverhandlung gegen die 31-Jährige wegen Verstößen gegen nationale Drogengesetze führte die Verteidigung am Freitag zur Entlastung die Erlaubnis eines US-Arztes an. Dieser hatte Griner den Cannabis-Konsum zu medizinischen Zwecken verordnet.

Griner war im vergangenen Februar am Moskauer Flughafen Scheremetjewo  festgenommen worden. Die russischen Behörden werfen der Athletin Drogenbesitz und -schmuggel vor, nachdem in ihrem Gepäck Vape-Kartuschen mit Cannabis-Öl gefunden worden waren. Im Falle einer Verurteilung drohen Griner, die sich zu Beginn des Gerichtsverfahren schuldig bekannte, bis zu zehn Jahre Haft.

Der Fall Griner belastet die ohnehin durch den Ukraine-Krieg stark angespannten Beziehungen zwischen den USA und Russland zusätzlich. Zwar hat sogar US-Präsident Joe Biden Griners Familie seinen vollen Einsatz für eine baldige Freilassung zugesichert, doch verbietet Moskau sich bislang jede Einmischung. Zuletzt hatten Griners Angehörige zur Vermeidung einer weiteren politischen Instrumentalisierung der Sportlerin einen mit Geiselnahmen erfahrenen Unterhändler kontaktiert, der sich auf inoffiziellen Wegen um Griners Rückkehr in die USA bemühen soll.

Vor Gericht beschrieb Griners Anwalt Alexander Boikow das bei der Verhaftung beschlagnahmte Cannabis-Öl als ärztlich verordnetes Schmerzmittel. Die 2,06 m große Spielerin, die in dem Metallkäfig für Angeklagte einen Fotoausdruck einer Solidaraktion ihrer Kolleginnen in der US-Profiliga WNBA hochhielt, leide aufgrund früherer Verletzungen unter "chronischen Schmerzen" und habe deswegen eine Ausnahmegenehmigung erhalten, sagte Boikow.

Außerdem betonte die Verteidigung Griners persönliche Integrität. Dabei verwies Boikow einen Tag nach einem Solidaritäts-Aufruf von Griners Jekaterinburger Mitspielerinnen unter anderem auch auf das karitative Engagement der zweimaligen Olympiasiegerin.


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