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Tagfaltersuche in Münster

Ein Aufruf für Bioblitz 2022 zum Thema Tagfalter melden.

Münster - (lwl) - Im Rahmen der sogenannten Bioblitz-Aktion von Observation.org und dem LWL-Museum für Naturkunde sollen Interessierte über das gesamte Jahr hinweg die Pflanzen, Pilze und Tiere innerhalb ihrer Stadt oder innerhalb ihres Landkreises erforschen. Die Projektpartner rufen nun dazu auf, besonders die Tagfalter näher zu betrachten, die gerade in dieser Jahreszeit besonders aktiv sind. Der Juli eignet sich besonders gut, um sie in Münster und Umgebung zu beobachten und bei Observation.org zu melden.

Tagfalter sammeln Nektar und Pollen von Blütenpflanzen und gehören somit zu den Bestäubern. Die Intensivierung der Landwirtschaft und die Trockenlegung von Wiesen bereiten den Faltern Probleme, da ihr Nahrungsangebot eingeschränkt wird. Umso wichtiger ist es, die Entwicklung der Falterpopulationen zu beobachten, um auf Grundlage der Ergebnisse Schutzmaßnahmen entwickeln zu können.

Der Kleine Feuerfalter ist in locker bewachsenen und offenen Gegenden zu finden / Jan Ole KriegsKlimawandel und Forschung

"Der Klimawandel führt dazu, dass sich manche Arten wie z.B. der Kaisermantel oder das Waldbrettspiel ausbreiten. Auch hierzu können Bürgerwissenschafler:innen wertvolle Daten für die Wissenschaft liefern", sagt Armin Dahl, Schmetterlingsexperte von der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. "Die gesammelten Daten werden für die Forschung und den Naturschutz genutzt. Dazu kann man seine Beobachtungen ganz einfach bei Observation.org speichern oder die App ObsIdentify benutzen. Alle Daten gehen automatisch in den BioBlitz 2022 ein."

Insekten wie der C-Falter sollen möglichst von vielen Menschen beobachtet und in der App OBsIdentify erfasst werden / Jan Ole KriegsWas lässt sich beobachten?

Die Faltersaison beginnt schon im Mai, wenn die Falter aus ihren Puppen schlüpfen. Nur eine Handvoll Arten wie zum Beispiel der Zitronenfalter oder der Kleine Fuchs sind fast ganzjährig im Falterstadium zu beobachten. Von einigen Tagfalterarten kann man im Jahr sogar zwei Generationen beobachten. So lässt der Braune Feuerfalter seine erste Faltergeneration schon Anfang Mai und die zweite Generation ab Anfang Juli fliegen. Auch beim Mauerfuchs, Faulbaum-Bläuling und Landkärtchen läuft es so ähnlich ab.

Der Schmetterling mit Namen Braunkolbiger Braun-Dickkopffalter ist unter anderem auf blütenreichen Waldlichtungen zu finden / Jan Ole KriegsBürgerwissenschaftliches Engagement

Durch die Beteiligung an dem BioBlitz 2022 können alle naturkundlich interessierten Laien durch das bürgerwissenschaftliche Internet-Portal Observation.org zur Erforschung der biologischen Vielfalt im Allgemeinen und der Erforschung der Tagfalter im Speziellen beitragen, indem sie ihre Beobachtungen auf der internationalen Plattform speichern. Durch die automatische Foto-Bestimmungsfunktion der App kann jede:r Interessierte teilnehmen, auch ohne Artenkenntnis. Die Daten können bei jedem Spaziergang durch die Natur oder im eigenen Garten gesammelt werden. Oder Interessierte nehmen teil an Aktionen der regionalen Partner des Bioblitzes.

Sein Name klingt wie der eines Vogels und doch handelt es sich bei dem Kleinen Eisvogel um einen Schmetterling / Jan Ole Kriegs

Zum Beispiel bietet das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) im Rahmen seiner "Artenakademie" verschiedene Exkursionen an, bei der gezielt Tier und Pflanzen erfasst werden. Die Artenakademie findet statt mit Unterstützung der Stiftung Münster der Sparda-Bank West.



LWL

Foto: Der Kleine Kohlweißling gehört zu den in Mitteleuropa am häufigsten vorkommenden Tagfaltern / Jan Ole Kriegs