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Leitungswechsel im UKM

Nach 23 Jahren wird Univ.-Prof. Dr. Dr. med. Gereon Heuft als Leiter der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie am UKM pensioniert. Neuer Klinikdirektor wird Univ.-Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Rupert Conrad, der vom UKB nach Münster wechselt.


Münster - (ukm/aw) - Für Univ.-Prof. Dipl.-Psych. Rupert Conrad, der am Paulinum sein Abitur gemacht hat, ist es eine Rückkehr in die Heimat: „Ich freue mich, dass meine neue Station jetzt das UKM ist“, sagt Conrad. Nach seinem Studium der Medizin in Aachen und München sowie der Psychologie in Bonn und Aachen schlossen sich in Conrads Vita ärztliche Stationen an den Universitätskliniken Essen und Bonn an. Am UKB war Conrad zuletzt Ambulanz- und Forschungsleiter. „Ich will am UKM vor allem auch die Schwerpunkte meiner bisherigen Forschung im Bereich der somatoformen Störungen und sozialen Angststörung in die Klinik einbringen und interdisziplinär erforschen“, sagt Conrad. Neben der Behandlung von Essstörungen, Traumafolgestörungen und somatoformen Störungen möchte er am UKM vor allem die psychotherapeutische Versorgung von jungen Heranwachsenden zwischen 18 und 29 Jahren, ausbauen. „Wir werden eine Ambulanz für die sogenannte Transitionspsychosomatik einrichten, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. Die Lebensphase zwischen 20 und 30 bringt zum einen hohe Anforderungen und einen stärker werdenden Optimierungsdruck mit sich. Gleichzeitig sind lebensprägende Umstände wie Berufswahl und das soziale Netz der jungen Generation unsicher und stark im Wandel. Daraus resultiert eine hohe psychische Belastung, die nicht selten in sozialem Rückzug und psychischer Erkrankung ihren Niederschlag findet.“

Bei der Schlüsselübergabe wünschte der bisherige Lehrstuhlinhaber dem „Neuen“ alles Gute. „Ich bin sehr einverstanden mit der Wahl meines Nachfolgers“, so Heuft. „Herr Conrad bringt eine ausgesprochen große Expertise mit, die quer durch die Fachgebiete Psychosomatik, Psychologie und Psychotherapie geht. Er ist forscherisch breit aufgestellt, sodass er Forschung und Lehre vorantreiben und die Ergebnisse effektiv in die Patientenversorgung übertragen wird. Das wird dazu beitragen, dass das Fachgebiet Psychosomatische Medizin und Psychotherapie weiterhin als eigenständiges universitäres Fach wahrgenommen wird.“

Mit der Amtsübernahme zum 1. Juli wurde die bisherige Sektion der Klinik für Psychische Gesundheit organisatorisch wieder zur eigenständigen Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Univ-Prof. Gereon Heuft bleibt bis mindestens Ende 2023 der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität als Seniorprofessor mit eigenen Forschungsprojekten erhalten. Schwerpunkt wird die Versorgungsforschung sein, wo er unter anderem beleuchtet, warum niedergelassene Psychotherapeuten trotz ihrer Ausbildung und der Möglichkeit der Abrechnung nur selten Gruppentherapien anbieten. „Die Gründe zu kennen und das zu verändern würde den wachsenden psychosomatisch-psychotherapeutischen Versorgungsbedarf der Bevölkerung grundlegend verbessern“, so Heuft.

Der neue Klinikdirektor Conrad will mit seinem Amtsantritt auch auf den Ausbau der digitalen Psychosomatik setzen. „Neue Technologien, wie zum Beispiel VR-Brillen, ermöglichen es, in der Therapie verschiedene Umgebungen und Alltagssituationen sehr realitätsnah zu erleben. Das birgt ein riesiges Potential für die Behandlung in der Psychosomatischen Medizin und wird unsere Arbeit in Zukunft revolutionieren“, folgert Conrad.



UKM 

Foto (UKM/Wibberg): „Schlüsselübergabe“ für die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am UKM: Prof. Gereon Heuft (Mitte links) überträgt die Leitung an seinen Nachfolger Prof. Rupert Conrad (Mitte rechts). Flankierend unterstützen die beiden Oberärztinnen Dr. Johanna Jedamczik (l.) und Prof. Gudrun Schneider (r.)