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Ukrainische Landwirte haben Übermenschliches geleistet

denn sie haben unter Einsatz ihres Lebens Dünger und Pflanzenschutzmittel ausgebracht. Trotzdem bricht der Ernteertrag ein.

Durch den Krieg in der Ukraine droht in dem Land in diesem Jahr eine schlechte Weizenernte. Derzeit reiften auf den Feldern in der Ukraine 22,48 Millionen Tonnen Brotweizen für die diesjährige Ernte, heißt es in einer Ertragsprognose der Unternehmensgruppe BayWa für das ukrainische Landwirtschaftsministerium. Im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen Jahre sei das ein Rückgang um 17 Prozent, erklärte BayWa am Freitag.

Bei der Wintergerste werden 2,8 Millionen Tonnen erwartet, beim Raps 3,31 Millionen Tonnen. "Die Daten zeigen, dass eine unterdurchschnittliche Ernte nicht mehr zu vermeiden ist", erklärte der BayWa-Vorstandsvorsitzende Klaus Josef Lutz. Vor allem für Menschen in den ärmsten Ländern sei das eine Katastrophe. Am Weltmarkt fehlten rund 20 Millionen Tonnen Weizen. Ohne eine Öffnung der Häfen werde er nicht außer Landes kommen.

Angesichts des Fachkräftemangels fehle es an Ressourcen. Die weiten Wege zu den Ostsee- und Schwarzmeerhäfen trieben die bereits hohen Preise noch zusätzlich. Für die Prognose wurden nach Angaben von BayWa hunderttausende Satellitenbilder ausgewertet. 

"Die Landwirte haben Übermenschliches geleistet, denn hätten sie nicht unter Einsatz ihres Lebens Dünger und Pflanzenschutzmittel ausgebracht, wären die Pflanzen jetzt nicht in diesem Zustand", erklärte Lutz. Erst im Verlauf der Ernte werde sich zeigen, wie viele Felder tatsächlich befahrbar seien. Minen, Metallteile und Verunreinigungen könnten die Erträge weiter schmälern. Felder, die bis Ende Juli nicht abgeerntet wurden, fehlten im diesjährigen Ertrag und bei der Herbstaussaat.

ald/hcy - © Agence France-Presse