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Schlechte Aussicht für Krisenüberwindung

Guterres sieht keine Überwindung der Lebensmittelkrise ohne russische und ukrainische Exporte.

UN-Generalsekretär António Guterres hat eindringlich eine Beilegung des Streits um die Ausfuhr ukrainischer und russischer Agrarprodukte gefordert. "Es kann keine wirksame Lösung für die weltweite Nahrungsmittelkrise geben, ohne die Nahrungsmittelproduktion der Ukraine sowie die von Russland produzierten Nahrungsmittel und Düngemittel wieder in die Weltmärkte zu integrieren", sagte Guterres bei einer von der Bundesregierung organisierten internationalen Konferenz für Ernährungssicherheit in Berlin am Freitag laut vorab verbreitetem Redetext.

"Wir stehen vor einer beispiellosen globalen Hungerkrise", warnte der Portugiese demnach. "Der Krieg in der Ukraine hat Probleme verschärft, die sich schon seit Jahren zusammenbrauen." Ausbleibende Exporte der Ukraine und Russlands haben zuletzt zu starken Preissteigerungen für Getreide am Weltmarkt geführt.

Neben ausbleibender Getreideausfuhren stellten mittelfristig vor allem starke Preissteigerungen bei Düngemittel und Energie Landwirte weltweit vor Probleme, sagte Guterres. "Alle Ernten werden betroffen sein, auch Reis und Mais - und damit Milliarden von Menschen in Asien, Afrika und Nord- und Südamerika." Von den weiteren Folgen einer solchen "Katastrophe" werde kein Land verschont bleiben.

Dies könne nur mit der Ukraine und Russland verhindert werden, sagte der UN-Chef laut Redetext weiter. Die UNO arbeite derzeit mit weiteren internationalen Partnern an einer Lösung, um ukrainische Exporte über die Schwarzmeerhäfen wieder zu ermöglichen und russische Produkte wieder auf den internationalen Markt zu bringen. 

Westliche Staaten und Russland werfen sich gegenseitig vor, für die drohende Nahrungsmittelkrise verantwortlich zu sein. Nach Angaben westlicher Regierungen blockiert Moskau gezielt die Ausfuhren, die russische Regierung verweist hingegen vor allem auf westliche Sanktionen wegen des Angriffs auf die Ukraine.


pe/ju


© Agence France-Presse