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Lebensmittelpreise könnten in die Decke gehen

Studie: Die Lebensmittelpreise könnten in diesem Jahr um über zehn Prozent steigen.

Die Lebenshaltungskosten sind bereits deutlich angestiegen, doch an der Supermarktkasse ist der Höhepunkt laut einer Studie der Allianz Trade noch nicht erreicht. "Verbraucher müssen für Lebensmittel 2022 voraussichtlich deutlich tiefer in die Tasche greifen", erklärte der Branchenexperte bei Allianz Trade, Aurélien Duthoit, am Montag. Wahrscheinlich seien in diesem Jahr Preissteigerungen von 10,7 Prozent im Lebensmitteleinzelhandel, pro Person entspreche dies jährlichen Mehrausgaben von über 250 Euro.

"Die Preise im Lebensmitteleinzelhandel sind weit davon entfernt, den tatsächlichen Preisanstieg bei Lebensmitteln in den vergangenen 18 Monaten widerzuspiegeln", erklärte Duthoit. So erhöhten die Lebensmittelhersteller ihre Preise seit Anfang 2021 in Deutschland im Schnitt um 16,6 Prozent - die Preissteigerungen hierzulande lagen damit über dem europäischen Durchschnitt von 14 Prozent. Insbesondere Öle und Fette (plus 53 Prozent), Mehle (plus 28 Prozent) und Nudeln (plus 19 Prozent) wurden deutlich teurer.

Von diesen Preissteigerungen merkten Verbraucherinnen und Verbraucher laut der Studie bisher vergleichsweise wenig: Im Einzelhandel seien die Preise im Schnitt um lediglich 6,6 Prozent gestiegen, noch sei also "nicht einmal die Hälfte der höheren Erzeugerpreise" an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben worden. Die Preissteigerungen dürften jedoch "zeitnah und in hohem Maße auf die Verbraucherpreise durchschlagen", prognostizierte Duthoit.

In Deutschland rechneten die Experten mit Preissteigerungen zwischen 10,7 und 14,8 Prozent. Bereits bei einer Preissteigerung von 10,7 Prozent müssten Verbraucherinnen und Verbraucher demnach im Schnitt jährlich 254 Euro mehr für Lebensmittel ausgeben, bei einer Verteuerung um knapp 15 Prozent lägen die Mehrkosten bei rund 350 Euro. Geringer fallen die Preissprünge demnach in Polen und Spanien aus: Hier müssen die Menschen laut Studie mit Mehrausgaben von 152 Euro beziehungsweise 200 Euro pro Jahr rechnen.

fho/jm