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Bekräftigung der Vorwürfe gegen Heard

Johnny Depps Anwältin bekräftigt in dem Schlussplädoyer die Vorwürfe gegen Amber Heard.

Der Verleumdungsprozess zwischen Hollywood-Star Johnny Depp und seiner Ex-Frau Amber Heard ist mit den Schlussplädoyers der Anwälte beider Seiten auf sein Ende zugesteuert. Depps Anwältin Camille Vasquez erneuerte dabei am Freitag vor dem Gericht in Fairfax im US-Bundesstaat Virginia den Vorwurf, Heard habe dem Schauspieler mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet.

"Sie hat sein Leben ruiniert, indem sie der Welt fälschlicherweise gesagt hat, Opfer häuslicher Gewalt durch Herrn Depp geworden zu sein", sagte Vasquez. Die Geschworenen könnten dem 58-jährigen "Fluch der Karibik"-Star "sein Leben zurückgeben", indem sie klarstellten, dass Depp nicht die ihm zur Last gelegten Taten begangen habe und indem sie "Frau Heard für ihre Lügen zur Rechenschaft ziehen".

Die im Prozess vorgelegten Beweise hätten gezeigt, dass Heard und nicht Depp in der Beziehung gewalttätig gewesen sei, sagte die Anwältin. "Sie war gewalttätig, sie war misshandelnd, sie war grausam."

Heard hatte Depp, mit dem sie zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, 2016 der häuslichen Gewalt bezichtigt und vor Gericht ein Kontaktverbot gegen ihren damaligen Ehemann beantragt. 2018 bezeichnete die Schauspielerin sich dann in einem Beitrag für die "Washington Post" als Opfer häuslicher Gewalt.

Sie nannte ihren Ex-Mann dabei zwar nicht namentlich. Depps Anwälte argumentieren aber, der Zeitungsbeitrag sei eine klare Anspielung auf den Vorfall im Jahr 2016 gewesen und bezichtige den Schauspieler deswegen erneut der Gewalt.

Depp, der die Vorwürfe entschieden zurückweist, hat Heard deswegen auf 50 Millionen Dollar (rund 47 Millionen Euro) Schadenersatz verklagt. Die unter anderem aus dem Superhelden-Film "Aquaman" bekannte Schauspielerin reagierte mit einer Gegenklage und verlangt 100 Millionen Dollar. Die 36-Jährige wirft Depp nicht nur vor, immer wieder gewalttätig geworden zu sein. Sie argumentiert auch, selbst Opfer von Verleumdung durch Depp und sein Umfeld geworden zu sein, was ihrer Filmkarriere massiv geschadet habe.

Der von einem großen Medieninteresse begleitete Prozess hatte am 11. April begonnen. Die Geschworenen werden sich nach den Schlussplädoyers der Anwälte beider Seiten zu ihren Beratungen zurückziehen. Das Urteil dürfte frühestens in der kommenden Woche fallen.

Depp und Heard hatten sich bereits 2020 bei einem Prozess in London gegenübergestanden. Depp hatte damals die britische Boulevardzeitung "The Sun" verklagt, die ihn als "Ehefrauen-Schläger" bezeichnet hatte. In dem Prozess sagte Heard als Zeugin aus und beschuldigte Depp, sie unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen immer wieder angegriffen zu haben.

Der Schauspieler wies die Vorwürfe entschieden zurück und warf seiner Ex-Frau vor, der "aggressive Teil" in ihrer konfliktreichen Beziehung gewesen zu sein. In dem Prozess gegen die "Sun" unterlag er aber schließlich.

 

fs/bfi

 

© Agence France-Presse