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Belarussische Bürgerrechtlerinnen mit Karlspreis geehrt

Es könne "auf absehbare Zeit nicht um Sicherheit mit Russland, sondern nur um Sicherheit vor Russland gehen", sagte Baerbock.

Die belarussischen Bürgerrechtlerinnen Swetlana Tichanowskaja, Veronika Zepkalo und Maria Kolesnikowa sind mit dem Europäischen Karlspreis ausgezeichnet worden. Bei ihrer Laudatio in Aachen auf die Preisträgerinnen rief Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Donnerstag angesichts des russischen Kriegs gegen die Ukraine zum Einsatz Europas und Deutschlands für die Verteidigung der Demokratie auf. 

Es könne "auf absehbare Zeit nicht um Sicherheit mit Russland, sondern nur um Sicherheit vor Russland gehen", sagte Baerbock. Mit Blick auf Forderungen nach Kompromissen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte: "Ein Sieg Russlands oder Pseudo-Referenden" würden in der Ukraine "kein Ende der Gewalt, keine Freiheit" bedeuten, "sondern das genaue Gegenteil".

Die Außenministerin bezeichnete es in ihrer rund halbstündigen Rede als Teil der Verantwortung Deutschlands, "die deutsche und die europäische Politik gegenüber unserer östlichen Nachbarschaft neu aufzustellen – in einem neuen Sicherheitsumfeld". Das sei Deutschland "unseren östlichen Nachbarn schuldig".

Die Aktivistinnen Swetlana Tichanowskaja, Veronika Zepkalo und Maria Kolesnikowa wurden in Aachen für ihren Einsatz für Menschenrechte und Frieden in ihrem Heimatland geehrt. Da sich Tsepkalo in Haft befindet, wurde sie von ihrer Schwester Tatjana Chomich vertreten, die während der Feierlichkeiten ein Foto Zepkalos in die Höhe hielt. 

An den Feierlichkeiten im Aachener Krönungssaal nahmen hunderte Gäste teil. Der Karlspreis gilt als eine der bedeutendsten Auszeichnungen Europas. Er wird seit 1950 an Persönlichkeiten und Institutionen vergeben, die sich in führender Position um die europäische Einigung verdient machten.

se/dja





© Agence France-Presse