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Todesfalle E-Scooter?

Antworten und weitere Fakten gibt die Verkehrsunfallstatistik 2019 der Polizei Münster preis.


+++ Weniger Unfalltote und Schwerverletzte im Stadtgebiet bei steigenden Unfallzahlen +++ Anteil der verletzten Radfahrer weiter auf hohem Niveau +++ Sinkende Unfallzahlen und weniger Verletzte auf den Autobahnen

Münster - (ots) - In Münster ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Stadtgebiet wieder leicht gestiegen.


11.515 Unfälle ereigneten sich 2019 im Zuständigkeitsbereich (+6,9 Prozent), davon 1.365 bei denen Personen zu Schaden kamen. Bei diesen Unfällen wurden 1.583 Personen verletzt (+0,8 Prozent). Eine Pedelec-Fahrerin kam ums Leben.

Im letzten Jahr verunglückten bei 1.182 Unfällen mit Beteiligung von Radfahrern 799 Radler und 74 Pedelec-Fahrer in Münster. Sie stellen mit 55 Prozent mehr als die Hälfte aller Verunglückten in der Stadt. "Fehler beim Abbiegen sind mit über 50 Prozent die häufigste Ursache bei Fahrradunfällen", sagte Polizeipräsident Rainer Furth bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik heute (25.2.) in Münster. "Es gibt seit 2019 an vier neuen Kreuzungen in der Stadt bereits getrennte Ampelschaltungen für Radfahrer und Kraftfahrzeuge. Dort haben sich die Abbiegeunfälle zum Nachteil von Radfahrern und Fußgängern auf Null reduziert. Das ist ein guter Einstieg, um die Unfallzahlen dauerhaft zu reduzieren."

Eine positive Entwicklung gab es bei den Unfallfolgen. Die Anzahl der Schwerverletzten (2019: 205) ging um fast 27 Prozent zurück. Die An-zahl der Leichtverletzten stieg um 5,6 Prozent auf 1.377 Personen an (Jahr 2018: 1304).

"Jeder zweite Verunglückte ist ein Radfahrer", erläutert der Polizeipräsident. "Diese werden bei Verkehrsunfällen fast immer verletzt. Erfreulich ist, dass wir weniger schwer verletze Personen im Straßenverkehr haben."

Pedelecs und E-Scooter sind fester Bestandteil des Münsteraner Verkehrs. Jeder zehnte verunglückte Radfahrer war im vergangenen Jahr mit einem Pedelec unterwegs. Seit Juni 2019 nutzen viele Verkehrsteilnehmer auch die zugelassenen E-Scooter zur Fortbewegung. "Es gibt nicht übermäßig viele Unfälle mit Pedelecs oder E-Scootern", erläutert Rainer Furth.

Werden diese Fahrzeuge in einen Unfall verwickelt, sind die Folgen aber oft gravierend.

"Wir verzeichnen einen Rückgang von 27 auf 16 schwer verletzte Pedelec-Fahrer im vergangenen Jahr. Leider verstarb eine 77-jährige Frau im letzten Jahr im Krankenhaus, nachdem sie mit ihrem Pedelec in eine Baugrube gestürzt war."

Bereits das zweite Jahr in Folge sank die Zahl der Verkehrsunfälle, an denen Kinder beteiligt waren auf nunmehr 86 (2017: 121, 2018: 94). Die Zahl der dabei verunglückten Kinder stieg um drei auf 95 an. "Besonders freut mich, dass die Zahl der Unfälle unter Beteiligung von Kindern erneut gesunken ist", betonte der Polizeipräsident. "Hier zahlt sich die jahrelange intensive Verkehrssicherheitsarbeit aus, von der Verkehrspuppenbühne bis zur täglichen Schulwegsicherung."

Auf den Autobahnen im Münsterland musste die Polizei im letzten Jahr 4.844 Verkehrsunfälle aufnehmen, dabei wurden 764 Personen bei 467 Verkehrsunfällen verletzt, neun Menschen starben an den Folgen der schweren Verletzung.

"Die Zahl der Unfälle auf den Autobahnen ist im letzten Jahr um 276 Unfälle gesunken (-5,4 Prozent), die Anzahl der Unfälle mit Verletzten ist gleichzeitig um 4,6 Prozent auf 467 zurückgegangen", erklärt der Leiter der Direktion Verkehr, Leitender Polizeidirektor Martin Fischer.

Bei 1.809 Verkehrsunfällen war ein Lkw beteiligt (37,3 Prozent). Knapp zwei Drittel (67 Prozent) dieser Verkehrsunfälle verursachten die Lkw-Fahrer selbst. Das sind 393 Verkehrsunfälle weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Unfälle an Stauenden ist weiter rückläufig. Nach 531 derartigen Unfällen in 2018 waren es noch 428 in 2019. Knapp tausend Verkehrsunfälle ereigneten sich in Baustellen. Das sind fast 50 Prozent weniger als im Jahr 2018.

"Die Unfallzahlen in diesen Bereichen zeigen, dass wir auf einem guten Weg sind. Wir müssen an unseren Schwerpunktaktionen festhalten und aufgrund des steigenden LKW-Anteils unseren Fokus auch weiter auf den gewerblichen Güterverkehr legen. Dabei nehmen wir die häufigsten Unfallursachen wie zu hohe Geschwindigkeit, mangelnden Abstand und Fehler beim Überholen ins Visier. Wir kombinieren sie aber auch mit Informationsveranstaltungen und Verhaltenshinweisen rund um die Gefahren im Straßenverkehr. Denn nur wer um die Gefahren weiß, passt seine Fahrweise an", sagt Martin Fischer. "In einem ersten Treffen mit Sicherheitspartnern haben wir im Rahmen der "Sicherheitskonferenz Autobahn" bereits Ende November das gemeinsame Vorgehen vereinbart."