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Weinstein schuldig und bis zur Verkündung des Urteils in Haft

Das mit Spannung erwartete Urteil der Geschworenen wurde am Montag in New York verkündet

Weinstein muss bis zur Strafmaß-Verkündung am 11. März in Haft (Richter)

Der frühere Hollywood-Produzent Harvey Weinstein ist der Vergewaltigung und der schweren sexuelle Nötigung schuldig gesprochen worden. Das mit Spannung erwartete Urteil der Geschworenen wurde am Montag in New York verkündet. In zwei Anklagepunkten wegen wiederholter schwerer sexueller Angriffe wurde der 67-Jährige dagegen freigesprochen. Die Jury befand Weinstein zudem lediglich der Vergewaltigung in einem minder schweren Fall schuldig, nicht der schweren Vergewaltigung. 

Das Strafmaß soll zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden. Weinstein drohen bis zu 25 Jahre Gefängnis.

Mehr als 80 Frauen haben dem einstigen Hollywood-Mogul sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen. Bei dem von einem gewaltigen Medieninteresse verfolgten Prozess in New York ging es aber nur um zwei Fälle: Weinstein wurde zur Last gelegt, 2006 der Produktionsassistentin Miriam Haleyi Oralsex aufgezwungen und 2013 die Jungschauspielerin Jessica Mann vergewaltigt zu haben.

Die Staatsanwaltschaft fügte zudem Vorwürfe der Schauspielerin Annabella Sciorra hinzu, die Weinstein einer Vergewaltigung in den 90er Jahren beschuldigt. Dieser Fall ist zwar verjährt; die Anklage wollte aber ein Muster sexueller Gewalt durch Weinstein belegen.

Aus den Vorwürfen wurden fünf Anklagepunkte gegen Weinstein abgeleitet, darunter Vergewaltigung in einem schweren oder minder schweren Fall mit Blick auf Mann sowie schwere sexuelle Nötigung mit Blick auf Haleyi. 

Weinstein war außerdem in zwei Punkten wegen wiederholter schwerer sexueller Attacken angeklagt, unter anderem beruhend auf Sciorras Vorwürfen. Dies beiden Anklagepunkte hätten Weinstein als Wiederholungstäter gebrandmarkt und hätten eine lebenslange Haftstrafe nach sich ziehen können. Die Jury sprach Weinstein aber von diesen beiden Anklagepunkten frei.

Weinstein hat alle Vorwürfe zurückgewiesen. Der "Pulp Fiction"-Produzent spricht von einvernehmlichen sexuellen Beziehungen. Das Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den Gründer des Miramax-Filmstudios hatte im Herbst 2017 die weltweite #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Übergriffe und Gewalt ausgelöst. Der Prozess in New York galt als Prüfstein für die Bewegung.

fs/jes

© Agence France-Presse