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Die fliegende Schnecke des Meeres

Das Modell einer Flügelschnecke ist im LWL-Museum für Naturkunde in Münster eingetroffen.

Münster - (lwl) - Das Modell einer Flügelschnecke ist im LWL-Museum für Naturkunde in Münster eingetroffen. Die Limacina helicina, auch als Flügelschnecke bezeichnet, wird ab dem 15. Juni als 20fach vergrößertes Modell in der neuen Sonderausstellung "Das Klima" zu sehen sein. So wird den Besucher:innen beispielhaft demonstriert, welche Auswirkungen die Versauerung und Erwärmung des Meeres auf seine Bewohner hat.

Das Modell soll den Museumsgästen zeigen, dass der Klimawandel eine Bedrohung für die außergewöhnliche Flügelschnecke darstellt. Sie steht stellvertretend für Organismen mit einer Kalkschale. Flügelschnecken sind besonders von dem immer saurer werdenden Meerwasser betroffen. Während ihrer Wachstumsphase bilden sie ein kalkhaltiges Gehäuse aus. In saurem Wasser können sie jedoch weniger Kalk einbauen, und ihr Gehäuse ist dadurch deutlich dünner und kann stellenweise sogar löchrig sein. Eine dünne, beschädigte Kalkschale macht die Tiere verwundbar.

Das Modell in der Ausstellung ist in etwa 20 Mal so groß wie die lebendige Flügelschnecke, deren Schale im Original bis zu 13 Millimeter breit werden kann. Ihre Besonderheiten und Details werden in dem großen Modell sichtbar. Es ist aus transparentem Kunststoffharz gefertigt, der die bunte Farbgebung der Schnecke naturgetreu darstellt: Die Farben Violett, Gelb und Blau gehen fließend ineinander über.

Die Limacina helicina kommt wie alle Flügelschnecken als Plankton im Meer vor. Ihr Gehäuse hat die Form eines üblichen Schneckenhauses. Ihr Schneckenfuß hingegen hat seitlich zwei Auswüchse, die wie große Ohren aussehen. Diese werden jedoch nicht wie gewöhnlich zum Rudern genutzt, sondern, um förmlich durch das Wasser zu fliegen. Damit kann die Schnecke pro Sekunde das Zehnfache ihres Gehäusedurchmessers zurücklegen.

Hintergrund zur Ausstellung

Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster zeigt bis zum 15.10.2023 die Sonderausstellung "Das Klima". Auf rund 1.000 Quadratmetern können Besucher:innen in das Klima der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft reisen. Sie erleben das Klimasystem der Erde, erkunden das sich seit Anbeginn der Zeit wandelnde Klima und tauchen ein in die Welt der Klimaforschung.

Die Ausstellung ist für alle Menschen geeignet. Sie beinhaltet Brailleschrift, einen speziellen, mehrsprachigen Audioguide (D, EN, NL) sowie eine Audiodeskription für Blinde und sehbehinderte Menschen, Tastmodelle für Menschen mit Sehbehinderung, Mitmachstationen und untertitelte Filme.

Begleitend zur Ausstellung werden museumspädagogische Programme für Schülerinnen und Schüler, Kinder und Jugendliche sowie Führungen für Erwachsene, Werkstattnachmittage, Klimaspaziergänge und Vorträge angeboten. Ein Begleitbuch vertieft die Inhalte der Ausstellung und ist im Shop erhältlich. 


Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)

Bild: Das aus transparentem Kunststoffharz gefertigte Modell der Flügelschnecke Limacina helicina erstrahlt hier in seiner vollen Farbenpracht. Es wird ab dem 15. Juni im LWL-Museum für Naturkunde in der neuen Sonderausstellung "Das Klima" zu sehen sein./LWL/Steinweg