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Juni-Vorverkauf ist gestartet!

Seit Samstag, den 14. Mai, können nun auch Eintrittskarten für Vorstellungen des Theaters Münster bis zum 26. Juni erworben werden.

Seien Sie auf Zack und sichern Sie sich Ihre Wunschplätze für den nächsten Theater- und Konzertbesuch.

Nachfolgend finden Sie zur Inspiration einige Highlights aus den verschiedenen Sparten. Unser komplettes Juni-Programm finden Sie hier.

Kathrin Filip, Gregor Dalal/ © Oliver BergOPER VON THORSTEN SCHMID-KAPFENBURG

GALEN

Auftragswerk des Theater Münster / Uraufführung / Libretto von Stefan Moster

Clemens August Graf von Galen (1878 – 1946) ist eine singuläre Erscheinung, weil er sich als einziger katholischer Würdenträger öffentlich gegen den Nationalsozialismus stellte. Er wird darum verehrt und ist 2005 sogar seliggesprochen worden. Allerdings wurden gerade im Zusammenhang mit der Seligsprechung auch kritische Stimmen laut, die mit schweren Vorwürfen gegen Galen aufwarteten. Er sei ein Befürworter des Krieges gewesen, er habe mit den nationalsozialistischen Machthabern den Hass auf den Bolschewismus geteilt, und er habe sich nicht für die verfolgten Juden eingesetzt. Der Zwiespalt zwischen Verehrung und Kritik ist im Fall Galen so groß, dass er einen neuen, aktuellen Blick auf die historische Person verdient.

GALEN ist eine Oper in zwanzig Szenen für ein großes Ensemble und Chor. Sie zeigt den inneren Konflikt des Münsteraner Bischofs Clemens August Graf von Galen unter dem zunehmenden Druck, dem die katholische Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus ausgesetzt war. Dieser veranlasste Galen dazu, die »Flucht in die Öffentlichkeit« zu wagen und sich in drei Epoche machenden Predigten von der Kanzel aus gegen die nationalsozialistischen Machthaber zu wenden, und zwar insbesondere anlässlich des so genannten »Klostersturms« und der Euthanasiemaßnahmen. Die Oper belässt es nicht bei dem biografischen Abriss. Indem Galens Wirken von einer Person aus der Gegenwart beleuchtet wird, kommt unsere Sicht auf einen prominenten Protagonisten der Geschichte mit ins Bild.

TERMINE:

Sa, 14. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus (URAUFFÜHRUNG)  /  Mi, 18. Mai, 19.30 Uhr  /  Do, 26. Mai, 18 Uhr

Sa, 4. Juni, 18.30 Uhr  /  Fr, 10. Juni, 18.30 Uhr  /  Sa, 18. Juni, 18.30 Uhr  /  Fr, 24.Juni, 18.30 Uhr

Lea Ostrovskiy, Marlene Goksch, Rose Lohmann © Oliver BergSCHAUSPIEL VON SVENJA VIOLA BUNGARTEN

MARIA MAGDA

Im Rahmen der Neue Wege-Förderung

In Bungartens drittem Stück MARIA MAGDA trifft Horror auf Diskurs. Maria ist eine Schläferin und wird von ihren verzweifelten Eltern auf ein Kloster-Internat für schwer erziehbare Mädchen geschickt. Es heißt im Kloster der Magdalenerinnen sei einst der Hexenjäger Heinrich Kramer bei lebendigem Leibe verbrannt worden. Es heißt sein Geist geht um. Oder ist es doch der heilige Geist höchstpersönlich? Erst vor zwei Monaten ist ein Mädchen verschwunden. Das Mädchen, in dessen Bett nun Maria schlafen soll. Was verheimlicht ihre neue Zimmernachbarin Magda, welche verborgenen Kräfte schlummern in ihrer Freundin Hildie und was summt die Oberschwester Mutter Väterin nachts allein auf dem Gang vor sich hin? Wer ist hier Hexe und wer ist Nonne? War die unbefleckte Empfängnis in Wirklichkeit eine Vergewaltigung? Und ist Gott eigentlich ein Hund namens Chayenne? In MARIA MAGDA dekonstruiert Bungarten schonungslos misogyne, antifeministische und ausbeutende Erzählungen von Weiblichkeit und Sexualität. Dieses Stück ist ein Gewaltakt und eine Persiflage auf das Patriarchat.

TERMINE:

Fr, 13. Mai, 19.30 Uhr, Kleines Haus (PREMIERE)  /  Do, 26. Mai, 19.30 Uhr

Mi, 1. Juni, 19.30 Uhr  /  Fr, 17. Juni, 19.30 Uhr  /  Mi, 22. Juni, 19.30 Uhr

Eva Dorlaß, Valentin Schroeteler/ © Oliver BergKINDERSTÜCK VON EVAN PLACEY

WILD!

Aus dem Englischen von Frank Weigand

Für alle ab 8 Jahren / 3. Klasse

“Stillsitzen”, sagt Mrs Maltese. “Hörst du zu?”, fragt Papa. “Du verstehst nie was”, sagt Patrick. Und Mama schreit: “Billy, könntest du wenigstens einmal tun, was man dir sagt?”. Aber das ist nicht immer so einfach.

Billy ist 10 – fast 11 Jahre alt und liebt Bienen. Bienen halten nie still, schwirren umher und sind immer aktiv. Sie sind ein bisschen wie Billy. Billy steht immer unter Strom, kann sich schwer konzentrieren und ist voller Energie, die immer wieder übers Ziel hinausschießt. Die Eltern bringt das an ihre Grenzen und die Familie zerbricht. Als die Ärzt*innen eine Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung – kurz ADHS – diagnostizieren, fühlt sich Billy wie ein Käfer in einem Glas mit Aufkleber drauf, den alle anstarren und untersuchen. Der Bienenstock auf dem Dach wird zum Zufluchtsort, denn um die Bienen gilt es sich nun zu kümmern, da Papa weg ist. Und außerdem verstehen sie ein bisschen, wie es sich anfühlt (wie) Billy zu sein.

WILD! erzählt von der tiefen Sehnsucht eines Kindes nach Liebe, Verständnis und Zuneigung. Gemeinsam mit dem Choreografen Keelan Whitmore und Musiker Ludwig Peter Müller bringt die Regisseurin Monika Marta Kosik eine Inszenierung auf die Bühne, in der Tanz, Sound und der Text des kanadisch-britischen Autors Evan Placey ineinander fließen. Voller Dynamik und Fantasie entfesselt das Stück einen vibrierenden Sog in die Gefühls- und Gedankenwelt eines jungen Menschen (mit ADHS).

ADHS ist eine der häufigsten kinder- und jugendpsychiatrischen Diagnosen und war lange als Zappelphilipp-Syndrom verschrien. Doch mittlerweile ändert sich der Blick auf das neuroatypische Spektrum und das Konzept der Neurodiversität wird immer relevanter. WILD! erzählt vom Anderssein, ohne Stigma. Und lässt die Zuschauer*innen in Billys Welt eintauchen.

TERMINE Familienvorstellungen:

So, 12. Juni, 15 Uhr, Kleines Haus  /  So, 19. Juni, 15 Uhr

TANZABEND VON MAURA MORALES ZU MUSIK VON MICHIO WOIRGARDT

VERWANDLUNG / FREMDKÖRPER

Franz Kafkas Erzählung DIE VERWANDLUNG beschreibt den Vorgang einer alptraumhaften Metamorphose eines fleißigen, angepassten Angestellten, der sich eines Tages im Körper eines Käfers wiederfindet. Hilflos und nahezu unfähig sich zu bewegen, muss Gregor Samsa feststellen, dass er nicht mehr in der Lage ist, menschlich zu kommunizieren. Ohnmächtig und nutzlos geworden für die Gesellschaft, erlebt der Protagonist, wie schnell das Entsetzen und Mitleid seiner Umwelt in Beschämung und Widerwillen umschlägt und letztendlich zu seiner Ausgrenzung und Isolation führt.

Inspiriert von der 1915 erschienenen Erzählung, entwickelt die kubanische Choreografin Maura Morales in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Michio Woirgardt eine Neukreation für das TanzTheaterMünster. In der tänzerischen Auseinandersetzung mit dem Thema »Metamorphose« erforscht sie den Prozess der Entmenschlichung, indem sie gesellschaftliche Strukturen hinterfragt und Aspekte der Ausgrenzung untersucht. Dabei steht die sich immer mehr verändernde Fremd- und Selbstwahrnehmung im Mittelpunkt des Stückes.

TERMINE:

Mi, 25. Mai, 19.30 Uhr, Kleines Haus (PREMIERE)  /  Sa, 28. Mai, 19.30 Uhr  /  So, 29. Mai, 18 Uhr

Di, 14. Juni, 19.30 Uhr / Do, 16 Juni, 18 Uhr  /  Sa, 18 Juni, 19.30 Uhr /  Do 23. Juni, 19.30 Uhr  /  Fr, 24. Juni, 19.30 Uhr

MIT DEM STAR-VIOLINISTEN FRANK PETER ZIMMERMANN

9. SINFONIEKONZERT   

Olivier Messiaen (1908-1992): HYMNE

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847): Sinfonie Nr. 5 D-Dur op. 107 »Reformation«

Johannes Brahms (1833-1897): Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 77

Zweifellos hat das Violinkonzert von Johannes Brahms seinen Platz unter den großen Vertretern des romantischen Repertoires. Da es kein ausgesprochenes Virtuosenkonzert ist, nimmt die Zuhörer*innen bis heute vor allem die besondere Stimmung des Werks ein, das am sommerlichen Wörthersee entstand. Die glückliche Zeit hat sich in dem Konzert verewigt. Mit Frank Peter Zimmermann als Solist kehrt einer der größten deutschen Geiger nach Münster zurück, dessen Interpretation zweifelsohne eine besonders intensive sein wird.

Der erste Konzertteil widmet sich geistlichen Sphären. Als tiefgläubiger Katholik suchte Olivier Messiaen zeitlebens gleichzeitig Zugang und Verkündigung des Glaubensmysteriums durch seine Musik. Die HYMNE ist ein wunderbares Beispiel seines musikalischen Farbendenkens.

Mit seiner »Reformations«-Sinfonie lieferte Felix Mendelssohn Bartholdy 1830 vordergründig einen festlichen Beitrag zur 300-Jahrfeier der »Confessio Augustana« - natürlich unter Einbeziehung des Chorals »Ein feste Burg ist unser Gott«. Sie ist aber auch als persönliches Glaubensbekenntnis zu lesen, mit dem der konvertierte Jude seine gesellschaftliche Zugehörigkeit untermauern wollte.

TERMINE:

Di, 31. Mai, 19.30 Uhr  /  Mi, 1. Juni, 19.30 Uhr  /  So, 5. Juni, 18 Uhr 


Theater Münster