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Auch Holzbrücken werden alt

Im Frühjahr wurden Geh- und Radwegbrücken aus Gründen der Sicherheit für den Verkehr gesperrt.

Münster - (SMS) - Auf dem Stadtgebiet von Münster gibt es 258 Brücken. Davon sind 21 Brücken aus Holz. Viele stammen aus den 1980er Jahren, einzelne sind deutlich älter, und müssen regelmäßig auf ihre Standfestigkeit überprüft werden. Gerade die Holzbrücken erreichen nach gewisser Zeit das Ende ihrer Tragfähigkeit und müssen intensiv saniert oder auch ausgetauscht werden, damit die Nutzerinnen und Nutzer die Brücken sicher passieren können.

Im Frühjahr hat das Amt für Mobilität und Tiefbau vier Geh- und Radwegbrücken wegen „tragsicherheitsrelevanter Schäden“ für den Verkehr sperren müssen: An der Angelstraße / Gaststätte Hoffschulte über die Angel in Angelmodde, die Brücke „Hofkamp“ über die Werse östlich von Gremmendorf und die Haskenaubrücke über die Werse südöstlich von Gelmer. Auch die Verbindung Ramertsweg - Bredeheide über die Münstersche Aa zwischen Roxel und Gievenbeck ist gesperrt. 

Bei einer fortgeschrittenen Schädigung von Holzbrücken besteht bei Betreten der Brücke die Gefahr, dass sie einbricht. Es wird dringend davor gewarnt, gesperrte Brücken zu betreten./Stadt MünsterDie „Hoffschultebrücke“ entstand bereits in den 1960er Jahren, damals mit Unterstützung eines Pionierbataillons der Bundeswehr. Bei den weiteren drei Brücken handelt es sich um Bauwerke aus den späten 1980er Jahren.

An den Brücken wurden entsprechend ähnliche Schäden an den Hauptlängsträgern und an den Gründungspfählen ermittelt. Die Hauptlängsträger und Querträger weisen ausgeprägte Schäden durch Pilzbefall im Querschnittsinneren auf. Die Gründungspfähle sind im erdfeuchten Bereich äußerlich stark geschädigt. Diese Schadensart wurde an der Haskenau schon 2019 festgestellt und konnte zunächst mithilfe provisorisch eingerammter Stahlträger behoben werden. Zusätzlich weisen die Hofkamp- und Haskenaubrücke und die Brücke Hoffschulte teils enorme Schäden im Brückendeck (Holzbohlenbelag) und an den Geländern auf. Geländer- und Belagsschäden wurden auch in der Vergangenheit schon fortlaufend saniert.

Die Sperrungen der Brücken werden nicht selten ignoriert. Absperreinrichtungen wurden schon beiseitegeschoben, beschädigt oder entwendet. Selbst Sicherungen mit Ketten und Schlössern wurden wiederholt aufgebrochen. „Die Missachtung von Sperrungen unsicherer Brücken ist gefährlich. Wir warnen ausdrücklich davor, diese Brücken zu betreten. Es kann unerwartet zu einem Abbruch von Teilen kommen und zum Absturz führen“, macht Lydia Staudinger, Fachstellenleiterin im Amt für Mobilität und Tiefbau auf die Gefahr aufmerksam.

Besonders die geschädigten Längs- und Querträger der Bauwerke erschweren kurzfristige Lösungen. Bereits jetzt, bevor die genauen Untersuchungsergebnisse durch die beauftragten Fachingenieure vorliegen, ist absehbar, dass eine Öffnung der Brücken Bredeheide, Hofkamp und Haskenau für den Verkehr im Laufe dieses Sommers nicht möglich ist. Die von innen fortgeschrittene Schädigung der Hauptlängsträger birgt nach Auffassung der beauftragten Bauwerksprüfer die Gefahr, dass unter Verkehr ein plötzliches Bauteilversagen ohne Vorankündigung nicht gänzlich auszuschließen ist. Vor diesem Hintergrund warnt das Amt für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster ausdrücklich davor, die gesperrten Brücken zu betreten.


Stadt Münster

Foto: Stadt Münster.