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Fast zwei Drittel aller ukrainischen Kinder auf der Flucht

Von den rund 7,5 Millionen Kindern bis 18 Jahren seien 2,8 Millionen innerhalb des Landes vertrieben worden und zwei Millionen ins Ausland geflohen.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine mussten nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef fast zwei Drittel aller ukrainischen Kinder ihr Zuhause verlassen. Von den rund 7,5 Millionen Kindern bis 18 Jahren seien 2,8 Millionen innerhalb des Landes vertrieben worden und zwei Millionen ins Ausland geflohen, sagte der Leiter der Nothilfeprogramme von Unicef, Manuel Fontaine, am Montag in New York.

"In sechs Wochen ist das einfach unglaublich", sagte Fontaine, der nach eigenen Angaben noch nie eine so große Zahl an geflohenen Kindern in so kurzer Zeit erlebt hat.

Von den ukrainischen Kindern, die noch nicht auf der Flucht sind, ist fast die Hälfte von Hunger bedroht, wie Fontaine nach der Rückkehr von einem Besuch in der Ukraine warnte. Am schlimmsten sei die Situation in Städten wie Mariupol und Cherson, "wo Kinder und ihre Familien seit Wochen ohne fließendes Wasser und sanitäre Einrichtungen, regelmäßige Lebensmittelversorgung und medizinische Versorgung leben", sagte Fontaine.

Die Lage der Kinder und Frauen in der Ukraine stand am Montag auch im Mittelpunkt eines Treffens des UN-Sicherheitsrates. Vor dem Treffen beklagte die norwegische UN-Botschafterin Mona Juul, dass die allermeisten ukrainischen Kinder nicht mehr zur Schule gehen können. 5,7 Millionen Kinder seien von den landesweiten Schulschließungen betroffen, sagte Juul vor Journalisten.

"Schulen sind wichtig, nicht nur für die Bildung, sondern auch um Kinder vor Gewalt, sexuellem Missbrauch und sogar Menschenhandel zu schützen", sagte die Norwegerin.

Die UN-Frauenorganisation forderte unterdessen eine unabhängige Untersuchung zu sexueller Gewalt im Ukraine-Krieg. "Wir hören immer häufiger von Vergewaltigungen und sexueller Gewalt", sagte die Direktorin von UN Women, Sima Bahous. Diese Berichte müssten unabhängig untersucht werden, um für Gerechtigkeit zu sorgen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.


mid/ans


© Agence France-Presse