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Niederlande zum Boykott aufgefordert

Selenskyj fordert die Niederlande zum Boykott von russischen Energielieferungen auf.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Niederlande zu einem Boykott von russischen Energielieferungen aufgefordert. "Seien Sie bereit, Russlands Energie-Exporte zu stoppen, damit Sie nicht Milliarden für den Krieg zahlen", sagte er in einer Videoansprache vor dem niederländischen Parlament in Den Haag am Donnerstag. In seiner Rede forderte der ukrainische Präsident zudem "stärkere" Sanktionen und die "Einstellung jeglichen Handels" mit Russland. 

Selenskyj richtet sich seit Wochen mit Videobotschaften weltweit an Regierungen und Parlamente, um sie um Unterstützung im Krieg und um den Verzicht auf Energielieferungen aus Russland zu bitten. Allerdings lehnt die EU ein Embargo auf russische Energieimporte, wie es etwa bereits in den USA gilt, bisher ab. Grund ist auch die Haltung der Bundesregierung, die um die Versorgungssicherheit in Deutschland besorgt ist. 

Russland ist der wichtigste Erdgaslieferant Europas. In dem Versuch, die Abhängigkeiten zu reduzieren, wird auch auf die Niederlande geschaut. In dem Land befindet sich das größte Erdgasfeld Europas. 

Wegen wiederholter Erdstöße in der Region um Groningen, wo das Feld liegt, hat die Regierung Anwohnern allerdings zugesagt, in den nächsten zwei Jahren dort die Gasförderung einzustellen. Wegen des Ukraine-Kriegs steht allerdings im Raum, in Groningen mehr Gas zu fördern als ursprünglich - und womöglich auch länger.  

mkü/ju