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Wie pathetisch dürfen Gedichte sein?

Der Umgang mit Pathos in der Lyrik ist zentrales Thema beim 22. Internationalen Lyrikertreffen Münster, das in diesem Jahr vom 19. bis zum 22. Mai stattfindet.

Münster - (SMS) - Der Umgang mit Pathos in der Lyrik ist zentrales Thema beim 22. Internationalen Lyrikertreffen Münster, das in diesem Jahr vom 19. bis zum 22. Mai stattfindet. Schon im Vorfeld haben sich die Akteurinnen und Akteure des Lyrikertreffens mit dem Thema auseinandergesetzt. Und so lädt das Kulturamt Münster am Mittwoch, 30. März, ab 16 Uhr zum pathetischen Austausch ein. Zu der etwa einstündigen Zoom-Veranstaltung gehören Lesung, Gespräch und Fragerunde.

"Das aktuelle Weltgeschehen betont die Frage nach dem Pathos, seinen rhetorischen Strategien und deren Übersetzbarkeit noch einmal in besonderer Weise", sagt Frauke Schnell, Leiterin des Kulturamtes. Am 29. und 30. März setzen sich deshalb Lyrikerinnen und Lyriker sowie Übersetzerinnen und Übersetzer während des Workshops "Pathos übersetzen" im Literarischen Colloquium Berlin (LCB) damit auseinander.

Sie diskutieren, ob und wie sich Pathos programmieren lässt, wie es als kulturelle Technik eingesetzt wird - auch in der Rhetorik politischer Reden. Thema ist auch, ob sich das aristotelische Konzept des "Pathos" als emotionaler Appell in andere Sprachen und Kulturen sinnvoll übersetzen lässt. Um diese Fragestellungen geht es auch in der abschließenden Videokonferenz für alle Interessierten.

Denn eins steht fest: Pathos hat es schwer in der deutschsprachigen Lyrik. Während in den meisten anderen europäischen und außereuropäischen Literaturen das Pathetische geradezu synonym zum Lyrischen gesehen wird, scheint im Deutschen eine Art Abwehr gegen das Pathos zu existieren. Neigen deutschsprachige Übersetzerinnen und Übersetzer dazu, pathetische Gedichte zurück auf die Erde zu holen? Und werden vermeintlich nüchterne deutschsprachige Gedichte von ihren Übersetzenden im Ton eher angehoben?

Diesen Fragen widmen sich Hannes Bajohr, Ann Cotten, Michael Ebmeyer, Christian Filips, Dagmara Kraus, Olga Radetzkaja und die künstlerische Leitung des Lyrikertreffens Münster, Aurélie Maurin und Ulf Stolterfoht. Die öffentliche Zoom-Veranstaltung bildet den Abschluss des Workshops, der vom Deutschen Übersetzerfonds gefördert wird. Der Link lautet https://us02web.zoom.us/j/88277897836?pwd=MDRsOFVpY3Q2UE43L0RyK296RWRGUT09, die Meeting-ID 882 7789 7836 und der Kenncode 597529.

Weitere Infos unter lyrikertreffen.muenster.de 


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