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Tschernobyl wieder ohne Strom

Die von russischen Truppen eingenommene Atomruine von Tschernobyl ist nach ukrainischen Angaben wieder ohne Strom.

Der ukrainische Energieversorger Ukrenergo teilte am Montag auf Facebook mit, die Stromzufuhr der Anlage und der Stadt Slawutysch sei durch russische Truppen beschädigt worden. Erst am Sonntag hatte die ukrainische Regierung mitgeteilt, dass die Stromversorgung wieder hergestellt sei, so dass die Kühlsysteme der Anlage wieder normal funktionieren könnten. 

Die Atomruine von Tschernobyl wird seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine von Moskau kontrolliert. In Tschernobyl ist eine zuverlässige Energieversorgung erforderlich, um die Sicherheit der dort gelagerten Brennstäbe zu gewährleisten.

Bevor die Stromversorgung wieder vollständig hergestellt worden sei, habe die "Besatzungsmacht" sie "beschädigt", erklärte Ukrenergo. Der ukrainische Energieversorger versicherte, dass seine Techniker die Hochspannungsleitung nach Tschernobyl und in die Stadt Slawutysch repariert hätten. Da aber diese Hochspannungsleitung erneut beschädigt sei, müssten weitere Angestellte eingesetzt werden, um die "neuen Schäden zu beheben".

"Sichere Energieversorgung" könne verhindern, dass es erneut eine Katastrophe wie 1986 in Tschernobyl gebe, unterstrich Ukrenergo. Die Regierung in Moskau reagierte zunächst nicht auf die Erklärungen aus der Ukraine.

Im Akw Tschernobyl hatte sich 1986 das schlimmste Atomunglück der Geschichte ereignet, bei dem hunderte Menschen starben und sich Radioaktivität über weite Teile Europas ausbreitete. Das Kraftwerk ist seitdem stillgelegt, ein riesiger Schutzmantel soll den Austritt von Radioaktivität verhindern.

ao/ju