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Schalke durch Affenlaute weiter

Rassismus auf Schalke. DFB nimmt Ermittlungen auf. Schiri bekam angeblich nichts mit. Hört das denn nie auf?


Schiedsrichter Harm Osmers hat beim Pokal-Achtelfinale zwischen Schalke 04 und Hertha BSC (3:2 n.V.) erst nach der regulären Spielzeit und vor der Verlängerung von den rassistischen Beleidigungen gegen Herthas Abwehrspieler Jordan Torunarigha erfahren. Das bestätigte Peter Sippel, der beim DFB im Team Elite-Schiedsrichter arbeitet, sportschau.de.

Herthas Manager Michael Preetz sei auf Osmers zugekommen und habe ihn auf die Beleidigungen hingewiesen, berichtete Sippel. Da sich der Vorfall laut Osmers aber bereits im Laufe der zweiten Halbzeit ereignet hatte, wäre bei einer Durchsage "der Kontext nicht mehr herzustellen gewesen", so Sippel. Problematisch sei zudem, dass Osmers den Vorfall selbst nicht mitbekommen habe, deshalb habe er auf eine Durchsage verzichtet.

Nach Spielende unterhielten sich Osmers und Preetz nochmals in der Kabine, Osmers fertigte einen Sonderbericht an. Ob dieser Grundlage für ein Sportgerichtsverfahren gegen Schalke 04 wird, ist noch offen. 

In der Verlängerung sah der sichtlich aufgebrachte Hertha-Verteidiger Torunarigha die Gelb-Rote Karte (100.): Nach einer Attacke von Omar Mascarell hatte er am Spielfeldrand eine Getränkekiste auf den Boden geworfen. Schalke-Trainer David Wagner, der ihn leicht festhielt, bekam nach Videobeweis die Rote Karte (102.).

DFB-Kontrollausschuss nimmt Ermittlung nach Rassismus-Vorkommnis auf Schalke auf

Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat Ermittlungen im Fall der möglichen Rassismus-Vorkommnisse im DFB-Pokalspiel am Dienstag zwischen Schalke 04 und Hertha BSC (3:2 n.V.) aufgenommen. Das bestätigte der DFB auf SID-Anfrage. Der Berliner Jordan Torunarigha war offenbar rassistisch beleidigt worden.

Der 22 Jahre alte Verteidiger wurde zu einer Stellungnahme aufgefordert. Liegt diese vor, wird voraussichtlich auch Schalke zu einem Statement aufgefordert. Die Herthaner hatten nach dem Spiel erklärt, dass ihr Profi durch Affenlaute verunglimpft worden sei. 

"Gemeinsam mit der Polizei Gelsenkirchen, dem Sicherheitsdienst und internen Quellen, wird der Fall ausführlich geprüft", hatten die Schalker auf ihrer Homepage geschrieben.

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