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CiK stellt sich vor

Was macht ein Krankenhaus christlich?


Münster - (pbm/acl) - „Ein christliches Profil ist nicht daran erkennbar, ob in der Kapelle eine Josefsfigur steht. Es hängt davon ab, ob christliche Werte im Krankenhaus gelebt werden.“ Davon ist Pfarrer Dr. Leo Wittenbecher überzeugt. Der Referent für Krankenhausseelsorge im Bistum Münster ist Leiter der Steuerungsgruppe für das Instrument „Christlichkeit im Krankenhaus“, kurz „CiK“. Vor zwei Jahren hatte das Bischöfliche Generalvikariat Münster zusammen mit der St. Franziskus-Stiftung, eine der größten konfessionellen Krankenhausgruppen Deutschlands, und dem Diözesan-Caritasverband für die Diözese Münster den Kriterienkatalog ins Leben gerufen. Ausschlaggebend war ein Impuls von Bischof Dr. Felix Genn zum christlichen Profil katholischer Krankenhäuser. Erstmals kamen am 4. Februar rund 70 Anwender und Interessierte zu einem „CiK-Forum“ zum Erfahrungsaustausch zusammen, darunter Geschäftsführer, Ärztliche Direktoren, Pflegedirektoren und Krankenhausseelsorger aus den Diözesen Münster, Osnabrück und Essen.

„,CiK‘ ermöglicht, die ‚Christlichkeit‘ in Krankenhäusern und Einrichtungen der Senioren- und Behindertenhilfe anhand valider Kriterien zu messen, zu überprüfen und weiterzuentwickeln“, erklärte Professor Dr. Michael Fischer, bei der St. Franziskus-Stiftung für Christliche Unternehmenskultur und Ethik verantwortlich. Im Kriterienkatalog seien Qualitätsziele zu den Dimensionen Werte, Patienten, Mitarbeiter, Prozesse und Ressourcen aufgeführt und mit rund 200 überprüfbaren Indikatoren hinterlegt. „,CiK‘ soll auf dem Weg motivieren, das christliche Profil zu entwickeln und spürbar werden zu lassen“, betonte Fischer. Mit „CiK“ werde derzeit bereits in 20 Einrichtungen gearbeitet. Neben Krankenhäusern der St. Franziskus-Stiftung zählen dazu auch Häuser anderer großer katholischer Träger außerhalb des Bistums Münster. „CiK“ ist zudem für Einrichtungen der Altenhilfe und der Behindertenhilfe adaptierbar, auch dort wird demnächst die Umsetzung beginnen.

Pfarrer Dr. Leo Wittenbecher (Bischöfliches Generalvikariat Münster) begrüßte die Teilnehmer des ersten „CiK-Forums“ in seiner Funktion als Vorsitzender der „CiK“-Steuerungsgruppe.

Einen Einblick in die Bedeutung eines wertebasierten Managements gab Thomas Gäde, Geschäftsführer der Stiftung der Cellitinnen in Köln. Die Zeit, in der Ordensschwestern durch ihre Präsenz, ihren Dienst und ihr Lebenszeugnis den Inbegriff eines katholischen Krankenhauses verkörperten, sei vorüber. „Ihre Kultur und Haltung prägen die Einrichtungen aber bis heute“, unterstrich er. Die Stiftung der Cellitinnen orientiere sich bei der Führung ihrer Krankenhäuser und Senioreneinrichtungen an Werten der Ordensgemeinschaft, ergänzt um moderne Managementgrundsätze. „Die Werte des Ordens – das sind konkret Bescheidenheit, Gelassenheit, Verantwortungsbewusstsein, Wahrhaftigkeit, Dankbarkeit, Herzlichkeit, persönliche Zuwendung und Gemeinschaft – geben den Mitarbeitern Orientierung in der täglichen Arbeit.“ Gemeinsam mit Führungsgrundsätzen, die auf wissenschaftlicher Managementlehre beruhen, gewährleisteten sie Verbindlichkeit und Verlässlichkeit und konstituierten das Profil der Stiftung, sagte Gäde.

In Workshops ging es anschließend um Fragen und Themen von christlicher Unternehmenssteuerung und christlichem Profil, um Ethikdiskussionen auf Stationen und um die Bedeutung des Instrumentes „CiK“ aus Sicht der Krankenhausseelsorge.

Titelbild: Freuen sich über den Erfolg von „CiK“: (v.l.n.r.) Prof. Dr. Michael Fischer (St. Franziskus-Stiftung), Thomas Gäde (Hauptredner, Stiftung der Cellitinnen Köln), Domkapitular Josef Leenders (Diözesan-Caritasverband) und Dr. Klaus Goedereis (St. Franziskus-Stiftung).

Fotos: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann