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WHO beruft Notfallsitzung ein

Bei der Krisensitzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) solle darüber beraten werden, ob es sich bei dem Virus um einen internationalen Gesundheitsnotfall handle


Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat für Donnerstag ein weiteres Treffen seines Notfallkomitees wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus anberaumt. Bei der Krisensitzung solle darüber beraten werden, ob es sich bei dem Virus um einen internationalen Gesundheitsnotfall handle, erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Bei einem Krisentreffen des Gremiums in der vergangenen Woche war zunächst kein Notfall ausgerufen worden. Bislang hatte die WHO den Notfall nur fünf Mal in ihrer Geschichte erklärt, unter anderem wegen Ebola und der Schweinepest. 

Die Welt rücke zusammen, um eine weitere Verbreitung des Virus zu stoppen, erklärte Tedros weiter. Dabei würden Erfahrungen aus vergleichbaren früheren Fällen eingesetzt. China, wo das Virus zuerst bei Menschen festgestellt wurde, benötige "Solidarität und Unterstützung" der Welt. Zudem entschuldigte sich der WHO-Chef dafür, dass seine Organisation die weltweite Gefährdung durch das Virus zunächst nicht als "hoch" eingestuft hatte.

Der WHO-Vertreter Michael Ryan betonte, dass nun "die ganze Welt in Alarmbereitschaft sein muss". Die gesamte Welt müsse nun Maßnahmen ergreifen, sagte Ryan.

Rund einen Monat nach Meldung der ersten Fälle lag die Zahl der Erkrankten in Festland-China am Mittwoch nach Behördenangaben bei knapp 6000. 132 Patienten starben bislang. Außerhalb Chinas gibt es bisher etwa 50 Infektionsfälle in rund 15 Ländern, davon vier in Deutschland. Am Mittwoch erreichte der neuartige Erreger auch den Nahen Osten: Die Vereinigten Arabischen Emirate meldeten vier Erkrankte.

Die meisten Erkrankten zeigten nur schwächere Symptome, erklärte Tedros. Jeder fünfte Betroffene leide jedoch an heftigen Symptomen wie Lungenentzündungen und Atembeschwerden.

muk/bfi

© Agence France-Presse