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Russische Leichtathleten sollen ausgeschlossen werden

Sieben Personen, darunter Lysenko und der mittlerweile zurückgetretene RUSAF-Präsident Dimitri Schljachtin wurden mit sofortiger Wirkung vorläufig gesperrt. Die Offiziellen sollen Ermittlungen behindert und "nicht kooperiert" haben


Die Maßnahmen gegen die suspendierten russischen Leichtathleten sollen ein knappes halbes Jahr vor den Olympischen Spielen in Tokio noch verschärft werden. Die unabhängige Integritätskommission AIU des Weltverbandes World Athletics sprach am Mittwoch die Empfehlung aus, die seit Dezember 2015 wegen des Dopingskandals ausgesprochene Sperre gegen den russischen Verband RUSAF aufrechtzuerhalten und ihm sogar die Mitgliedschaft im Weltverband zu entziehen, sollten sich die jüngsten Anschuldigungen bewahrheiten.

Die AIU hatte den Fall Russland erneut überprüft, nachdem Ende November ein neuer Dopingskandal um Topspringer Danil Lysenko bekannt geworden war. Lysenko war unmittelbar vor der EM 2018 in Berlin suspendiert worden, weil er den Dopingermittlern seine Aufenthaltsorte für mögliche Tests nicht genannt hatte. 

Der RUSAF wird vorgeworfen, Lysenko gedeckt und sich der Vertuschung schuldig gemacht zu haben. "Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, empfehlen wir, die strengstmöglichen Sanktionen in Erwägung zu ziehen", teilte die AIU am Mittwoch mit. 

Die AIU hatte im November Anklage wegen "ernsthafter Verstöße" gegen die Anti-Doping-Richtlinien gegen die RUSAF erhoben. Sieben Personen, darunter Lysenko und der mittlerweile zurückgetretene RUSAF-Präsident Dimitri Schljachtin wurden mit sofortiger Wirkung vorläufig gesperrt. Die Offiziellen sollen Ermittlungen behindert und "nicht kooperiert" haben.

Zur Sonderregelung, dass russische Leichtathleten nur nach eingehender Prüfung durch World Athletics als sogenannte "Neutrale Athleten" bei internationalen Wettbewerben starten dürfen, äußerte sich die AIU nicht. Weltverbands-Präsident Sebastian Coe hatte im November in Erwägung gezogen, diese außer Kraft zu setzen. Die bisher letzte russische Mannschaft hatte bei der WM 2015 in Peking an einem internationalen Großereignis teilgenommen.

Im Dezember war die russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) erneut ausgeschlossen worden und Russland damit für vier Jahre für gewisse sportliche Großereignisse wie die kommenden beiden Olympischen Spiele gesperrt worden.

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