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Angebot digitaler Lehrprojekte wird ausgebaut

Das Land NRW fördert das Vorhaben aus Wirtschaftswissenschaft und Geoinformatik mit je 500.000 Euro.

Gleich zwei Projekte an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster erhalten vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen eine Förderung in Höhe von jeweils circa 500.000 Euro. Es handelt sich um digitale Lehr- und Lernformate aus der Wirtschaftswissenschaft und der Geoinformatik. Die Projekte „Digital Innovation and Sustainable Development“ von Prof. Dr. Tobias Brandt und „Open Educational Resources for Spatial Information Infrastructures“ von Prof. Dr. Angela Schwering und Prof. Dr. Albert Remke sind zwei von landesweit 18 Vorhaben, die in der Förderlinie „OERContent.nrw“ (Open Education Ressources) für zwei Jahre unterstützt werden. Ziel ist es, digitale Lehr- und Lernformate zu stärken und diese hochschulübergreifend den Dozenten und Studierenden frei zugänglich zu machen. „Mit den beiden innovativen Projekten trägt die Universität Münster zur Digitalisierungsoffensive der Landesregierung bei und setzt wichtige Impulse für digital-gestützte, moderne Lehr- und Lernformen“, betont Prof. Dr. Regina Jucks, Prorektorin für Studium und Lehre an der WWU.

Das Vorhaben „Digital Innovation and Sustainable Development“ (zu Deutsch: Digitale Innovation und nachhaltige Entwicklung) am Institut für Geoinformatik zielt darauf ab, die Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Innovation in wirtschaftlichen Studiengängen weiter zu verankern und entsprechende Lehrmaterialien für andere Disziplinen zur Verfügung zu stellen. Inhaltlich werden im Projektverlauf umfangreiche Fallbeispiele, sogenannte „Teaching Cases“, in Anlehnung an die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen ausgearbeitet. Im Besonderen soll dabei die Innovationskraft digitaler Technologien zur Bewältigung der großen Herausforderungen unserer Zeit aufgezeigt werden – beispielsweise Armut, Klimawandel und Geschlechtergerechtigkeit. Die Lehrenden werden in die Lage versetzt, die Inhalte an verschiedene Zielgruppen (Bachelor/Master) und Formate (Kleingruppen/Großveranstaltungen) anzupassen. „Wir bereiten die Inhalte in verschiedenen Formaten vor, beispielsweise als Foliensatz, Video-Clips oder Materialien für die selbstständige Ausarbeitung. Die zielgruppen- und formatgerechten Lehrpläne und Prüfungsentwürfe stellen wir zur Verfügung“, sagt Tobias Brandt, Leiter der Arbeitsgruppe für Digital Innovation and the Public Sector. Er setzt mit Kolleginnen und Kollegen der Universitäten Paderborn und Köln das Projekt um. Über die Nutzung in Hochschullehrveranstaltungen hinaus können die Inhalte perspektivisch in einen sogenannten offenen Massive Open Online Course (MOOC) weiterentwickelt werden.

Im Projekt „Open Educational Resources for Spatial Information Infrastructures“ (zu Deutsch: Offene Lehrmaterialien für Geoinformationsinfrastrukturen) sollen digitale Lehrmodule entstehen, die ein umfassendes Verständnis der Architektur, Implementierung und Nutzung von Geodateninfrastrukturen vermitteln. Die Studierenden sollen Kompetenzen für ihre spätere berufliche Laufbahn entwickeln, die sie dazu befähigen, effektiv zur Realisierung und Anwendung von Geodateninfrastrukturen beizutragen. „Mit der Hochschule Bochum, der Ruhruniversität Bochum und weiteren Partnern aus Münster, Dresden und Twente entwickeln und publizieren wir eine umfassende Sammlung von frei zugänglichen Materialien für Studierende in den Lehrfächern der Geoinformatik und angrenzender Disziplinen“, sagt Angela Schwering, Leiterin des Spatial Intelligence Lab. Die Arbeitsmaterialien beinhalten die konzeptionellen, technischen und rechtlichen Grundlagen verteilter Geodateninfrastrukturen wie auch Modelle zu deren Entwicklung und Steuerung auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene.

In beiden Fällen wird das Material über das Landesportal für Studium und Lehre ORCA.nrw (Open Resources Campus NRW) zur Verfügung gestellt. Die Dozenten können dieses Material in ihre Kurse einbinden und für die eigene Lehre anpassen. Gleichzeitig haben sie die Möglichkeit, anderen ihr eigenes Material über das Portal zur Verfügung zu stellen. Studierende können darüber OER-Lernmaterial wie zum Beispiel Videos, Self-Assessments sowie Online-Kurse finden und im Selbststudium bearbeiten. 


WWU Münster

Titelbild: Das Land NRW fördert 18 Konzepte für digitale Lehr- und Lernformate, zwei davon sind an der WWU angesiedelt./© Unsplash - John Schnobrich