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Washington provoziert

Lawrow: Washington will den Konflikt in der Ukraine provozieren.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat den USA vorgeworfen, einen militärischen Konflikt in der Ukraine provozieren zu wollen. In einem Telefonat mit seinem US-Kollegen Antony Blinken habe Lawrow "betont, dass die von den USA und ihren Verbündeten gestartete Propaganda-Kampagne bezüglich einer 'russischen Aggression' gegenüber der Ukraine provokante Ziele verfolgt", erklärte das Außenministerium in Moskau am Samstag. 

Lawrow warf den USA demnach vor, die Regierung in Kiew zu einer "Sabotage der Minsker Vereinbarungen" und einer "militärischen Lösung des Donbass-Problems" zu ermutigen. "Zentrale" Forderungen Russlands an die USA und die Nato habe der Westen bislang ignoriert. 

Blinken betonte nach Angaben seines Ministeriums in dem Telefonat mit Lawrow, dass die USA bereit seien, den Konflikt um die Ukraine auf diplomatischem Wege zu lösen. Allerdings setze dies "deeskalatorische" Schritte seitens Russlands voraus. 

Im Osten der Ukraine kämpfen seit 2014 pro-russische Separatisten gegen die ukrainische Armee. Deutschland und Frankreich vermitteln seit Jahren im sogenannten Normandie-Format zwischen der Ukraine und Russland. In dem Rahmen war 2015 das sogenannte Minsker Abkommen zustande gekommen, das einen Fahrplan zur friedlichen Beilegung des Konflikts in der Ostukraine vorsieht. Kiew und Moskau werfen sich gegenseitig seit Jahren Verstöße gegen das Abkommen vor.

Wegen eines massiven russischen Truppenaufmarschs an der Grenze zur Ukraine stellt sich der Westen derzeit verstärkt auf einen russischen Einmarsch in das Nachbarland ein. Die USA warnten am Freitag vor einer "jederzeit" möglichen Invasion und forderten ihre Staatsbürger in der Ukraine zum sofortigen Verlassen des Landes auf. Das Auswärtige Amt gab am Samstag ebenfalls eine Reisewarnung für die Ukraine aus.

isd/gt