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IOC-Sprecher rät zur "Beruhigungspille"

Der Fall, der unter Dopingverdacht stehenden Eiskunstläuferin Kamila Walijewa (15), erhitzt die Gemüter.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) ruft im Fall der unter Dopingverdacht stehenden Eiskunstläuferin Kamila Walijewa (15) zu mehr Besonnenheit auf. "Nehmt eine Beruhigungspille", riet Sprecher Mark Adams auf der täglichen Pressekonferenz in Peking. Reporter des Branchenportals insidethegames, das die Story über den positiven Test Walijewas zuerst veröffentlichte, hatten zuvor von Morddrohungen berichtet.

"Ich bitte alle, die olympischen Werte des gegenseitigen Respekts zu achten", fügte Adams hinzu. Es sei nicht "akzeptabel", dass die Kontroverse um die Team-Olympiasiegerin aus Russland in "Drohungen und Gewalt" ausarte. Dabei wollte Adams keine Partei ergreifen. "Ich werde niemanden hervorheben. Die Gemüter sind im Moment aufgeheizt", sagte er.

Am Freitag war Walijewas positive Dopingprobe aus dem Dezember veröffentlicht worden, vier Tage nach ihrem Sieg mit der russischen Mannschaft bei den Winterspielen in China. Die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA hatte ihre Suspendierung aufgehoben, das IOC und die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA legten Einspruch ein. Der Sportgerichtshof CAS soll bis zur Einzelkonkurrenz am Dienstag eine Entscheidung über Walijewas Startrecht treffen.

Derweil rückt das Umfeld des Teenagers in den Fokus. Die RUSADA kündigte eine "Untersuchung" gegen die Betreuerinnen und Betreuer der Athletin an, Adams sagte, das IOC würde solch ein Vorgehen auch von der WADA "begrüßen".

In Russland geriet unterdessen Walijewas Trainerin Eteri Tutberidse in den Sozialen Netzwerken unter Druck. Der Hashtag "Schande über Tutberidse" wurde bei Twitter in Russland tausendfach geteilt. Tutberidse (47) ist für ihre harten Trainingsmethoden bekannt.

Bereits am Donnerstag hatte Deutschlands Eiskunstlauf-Legende Katarina Witt Walijewa in Schutz und deren Team ins Visier genommen. "Als Athletin befolgt man den Rat seiner Vertrauten und in diesem Falle immer zuerst dem Trainer- und ärztlichem Team", schrieb die Olympiasiegerin von 1984 und 1988 bei Facebook: "Wenn überhaupt, gehören die verantwortlichen Erwachsenen für immer für den Sport gesperrt!"