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60 Deutsche schmoren in türkischen Gefängnissen

Die Ausreise von 60 in der Türkei Inhaftierten wird bisher verweigert: Das Auswärtige Amt warnt in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen vor "willkürlichen Festnahmen" in der Türkei

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan Gespräche über die in der Türkei festgehaltenen Deutschen vereinbart. Merkel sagte am Freitag nach einem Treffen mit Erdogan in Istanbul, sie hätten verabredet, weiter daran zu arbeiten, "dass die Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft, die nicht ausreisen dürfen beziehungsweise die verhaftet sind, dass man da Fall für Fall auch noch einmal darüber spricht, wie man hier vorankommen kann".

Einem Medienbericht vom Dezember zufolge befinden sich fast 60 deutsche Staatsbürger wegen unterschiedlicher Tatvorwürfe in türkischer Haft. Die Grünen-Politikerin Claudia Roth verwies damals darauf, dass unter anderem das Auswärtige Amt in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen vor "willkürlichen Festnahmen" in der Türkei warne. 

Ebenso habe sie sich dafür eingesetzt, dass die für dieses Jahr noch fehlenden Akkreditierungen für deutsche Journalisten in der Türkei "bald" ausgestellt werden könnten, sagte Merkel am Freitag in Istanbul. Erdogan sagte auf die Frage eines deutschen Journalisten: "Wir versichern, dass wir keinen ausschließen."

Auch im vergangenen Jahr hatte die Türkei mehrere Akkreditierungen deutscher Journalisten zunächst nicht verlängert. Mindestens zwei Journalisten mussten das Land verlassen, durften aber später wieder einreisen. Die Pressekarte ist für ausländische Journalisten in der Regel notwendig zum Erhalt einer Aufenthaltsgenehmigung.

lan/jep

© Agence France-Presse