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Feuerwehr im Dauereinsatz

Die Feuerwehr im Norden ist wegen des Sturmtiefs "Nadia" im Dauereinsatz.

Sturmtief "Nadia" hat die Feuerwehren in Nord- und Ostdeutschland in der Nacht zu Sonntag stark gefordert. Allein in Hamburg, wo es zu einer Sturmflut kam, rückten die Einsatzkräfte innerhalb von 24 Stunden 450 Mal zu wetterbedingten Einsätzen aus. In Bremen wurde ein Fußgänger von einem umstürzenden Baum getroffen und schwer verletzt. Der Deutsche Wetterdienst warnte am Sonntagmorgen weiter vor Unwetter in Teilen des Landes.

Der Unfall in Bremen habe sich im Bürgerpark ereignet, teilte die Feuerwehr mit. Der Baum sei auf jemanden gefallen, der gerade vorbeiging. Die Feuerwehr sei am Sonntagmorgen außerdem noch im Einsatz in einem Wohngebiet: Dort sei eine Birke in großer Höhe abgebrochen und drohe auf mehrere Häuser zu stürzen. Insgesamt verzeichnete die Feuerwehr in Bremen seit Samstagnachmittag 38 unwetterbedingte Einsätze. 

In Hamburg erreichte der Pegel seinen Höchststand gegen 01.00 Uhr in der Nacht, wie die Feuerwehr mitteilte. Er lag damit 5,20 Meter über normalem Hochwasser. Am Abend sei eine Schute gegen die Freihafen-Elbbrücke gestoßen und habe sich darunter verkeilt, weswegen die Autobahn 255 kurzfristig gesperrt worden sei. Zwei Menschen seien gerettet, das Schiff nach etwa sechs Stunden freigeschleppt worden.

Gegen Mitternacht sei der Feuerwehr ein Auto gemeldet worden, das in der Hafencity mit Insassen im Wasser treibe, hieß es weiter. Vor Ort hätten die Einsatzkräfte acht Autos im Wasser vorgefunden. Menschen hätten sich darin aber nicht befunden.

In der Region rund um Kiel zählte die Feuerwehr seit Samstagmittag 387 sturmbedingte Einsätze. Meist habe es sich um umgefallene Bäume oder heruntergefallene Dachziegel gehandelt, erklärte die Feuerwehr am Sonntagmorgen. Die Einsatzkräfte rechnen damit, dass noch nicht alle Schäden gemeldet wurden. Die Zahl der Notrufe habe über Nacht leicht abgenommen, obwohl die Windgeschwindigkeit weiter hoch sei. 

In Leer und Emden meldeten Polizei und Feuerwehr 33 Einsätze. Zu größeren Schäden sei es dabei nicht gekommen, meist sei es um abgeknickte Bäume oder auf die Fahrbahn gewehte Gegenstände gegangen. 

Die Deutsche Bahn hatte den Fernverkehr in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen am Samstagabend zwischenzeitlich ganz eingestellt. Später konnten die Fernzüge wieder anrollen. Am Sonntagmorgen kam es wegen Unwetterschäden jedoch noch zu Verspätungen und Zugausfällen. 

Zwischen Stralsund und Ostseebad Binz könnten keine ICE oder Intercitys fahren, teilte die Bahn auf ihrer Internetseite mit. Der Streckenabschnitt zwischen Bremen und Hamburg sei nur eingleisig befahrbar. Auch zwischen Rostock und Hamburg oder Berlin müssten Reisende mit Verspätungen oder Zugausfällen rechnen. 

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Sonntagmorgen vor allem für die nordöstliche Hälfte Deutschlands weiter vor Unwetter oder "markantem Wetter". An den Küsten komme es zu orkanartigen Böen, Orkanböen erwartete der DWD auch auf dem Brocken im Harz und auf dem Fichtelberg. 

In den Hochlagen des Bayerischen Waldes und der Alpen könne es zu schweren Sturmböen kommen, insgesamt seien Sturmböen in der Nordhälfte und den höheren Lagen des Südens verbreitet. In den zentralen Mittelgebirgen herrsche gebietsweise leichter Frost mit Glätte.

smb/cha