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Karnevalistenbund steht im Nebel

Der Karnevalistenbund kritisiert die "unklaren Vorgaben aus der Politik" für die Session.

Der Bund Deutscher Karneval (BDK) hat einen Monat vor dem Karnevalswochenende "unklare Vorgaben aus der Politik" kritisiert. "Der Schaden für das Brauchtum ist maximal, während das Pandemiegeschehen durch unsere freiwilligen Absagen von Sitzungen praktisch nicht beeinflusst wird", erklärte BDK-Präsident Klaus-Ludwig Fess am Donnerstag nach einer Sitzung mit Vertretern der nordrhein-westfälischen Landesregierung.

Die geltenden Regeln würden in der zweiten Hälfte der Session nicht verschärft. "Entgegen der Omikron-Vorhersagen der Politik von vor Weihnachten nehmen die Menschen aktuell wahr, dass Karneval in Kneipen oder im Rahmen von Saalveranstaltungen nach wie vor stattfinden darf und längst stattfindet", erklärte Fess.

Einzig die ehrenamtlich agierenden Karnevalsvereine hätten auf Wunsch der Politik freiwillig ihre Veranstaltungen abgesagt. "Nun wissen wir immer noch nicht, ob die versprochenen finanziellen Hilfen von Bund und Land wirklich kommen und erleben gleichzeitig, wie kommerzielle Veranstalter in die entstandenen Lücken stoßen", kritisierte Fess. Veranstaltungen mit 750 Menschen in Innenräumen seien nach wie vor erlaubt, eine Maskenpflicht gebe es nicht.

Eine ähnliche Situation sei für den Straßenkarneval zu erwarten. "Zum einen werden Veranstaltungen mit Zuschauern, die unter 2G-Plus-Bedingungen durchgeführt werden könnten, derzeit nicht genehmigt, während sich zum anderen Tausende von Jecken unkontrolliert an den Feierhotspots treffen und selbstverständlich auch in die geöffneten Kneipen strömen werden", erklärte Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval. Am Ende werde der Karneval in der öffentlichen Wahrnehmung wieder zum "Corona-Treiber" erklärt.

Derzeit erhöhten sich die Inzidenzwerte, die Hospitalisierung bleibe aber stabil. Aus der Politik kämen Signale, dass die Regeln in den kommenden Wochen nicht verschärft werden müssten. "Das muss bei den Menschen so ankommen, dass der freiwillige Verzicht auf Karnevalsveranstaltungen nicht mehr nötig ist", erklärte Kuckelkorn. Ohne klare Vorgaben werde dort gefeiert, wo es möglich sei.

ald/cfm