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Startschuss für die Forschungsfertigung Batteriezelle in Münster

Ende 2022 können Forschungsarbeiten am endgültigen Standort Hansa-Business-Park ausgedehnt werden

In wenigen Wochen beginnen im Hansa-Business-Park im Süden von Münster die Bauarbeiten für den ersten Bauabschnitt der Fraunhofer Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB PreFab).

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In wenigen Wochen beginnen im Hansa-Business-Park im Süden von Münster die Bauarbeiten für den ersten Bauabschnitt der Fraunhofer Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB PreFab). Ab April 2022 werden dort die Bagger rollen.

Die Landesentwicklungsgesellschaft NRW.URBAN konnte jetzt die entsprechenden Verträge mit der Bielefelder Depenbrock Systembau GmbH & Co KG abschließen. Das Unternehmen wird Planung, Genehmigung und Bau des 1. Bauabschnitts verwirklichen. Grundlage hierfür ist die in enger Abstimmung mit der zukünftigen Nutzerin entwickelte Planung. Das Vorhaben liegt damit in dem mit allen Beteiligten vereinbarten Rahmenterminplan für das Gesamtprojekt FFB.

Schon Ende des Jahres 2022 können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fraunhofer FFB mit dem Bezug des 1. Bauabschnitts am endgültigen Standort die industrienahen Forschungsarbeiten deutlich ausdehnen.

Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Ich freue mich sehr, dass mittlerweile mehr als 60 junge Forscherinnen und Forscher in Münster an der Zukunft der Batteriezelle arbeiten. Und auch das große Interesse von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Unternehmen aus aller Welt an diesem ambitionierten Vorhaben zeigt, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind. Die FFB ist bereits jetzt ein attraktives Ziel für Besucher aus Wirtschaft und Wissenschaft, zum Beispiel aus Singapur, den USA und der Republik Korea. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit der Industrie eine von Anbietern aus Fernost zunehmend unabhängige, ökologische Batteriezellproduktion in Deutschland und Europa aufzubauen.“

Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen: „Die FFB ist auch deshalb ein so besonderes Vorhaben, weil hier nicht nur in der Fabrik geforscht werden soll, sondern die ganze Fabrik selbst Forschungsgegenstand ist. Dies spiegelt sich selbstverständlich auch in der konsequenten Verzahnung von Forschungsarbeiten und Bauvorhaben wider. Durch den schrittweisen Aufbau der FFB können sich Forschungsaktivitäten kontinuierlich weiter entfalten, neueste Erkenntnisse unmittelbar in den Planungsprozess einfließen und Gebäude bestmöglich am Bedarf der Wissenschaft und Wirtschaft ausgerichtet werden. Ziel ist eine FFB am Puls der Zeit, die Erkenntnisse und Kooperationsmöglichkeiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette einer nachhaltigen Zellfertigung bietet.“

Depenbrock Systembau Geschäftsführer Jörn Henrik Depenbrock: „Der Auftrag für den Neubau des 1. Bauabschnitts der FFB ist für Depenbrock nicht nur aus baulichen Gründen eine Besonderheit, sondern vor allem auch deshalb, weil wir die Substitution von fossilen Brennstoffen zur Förderung der Energiewende für immanent wichtig halten und dazu selber unternehmensstrategisch mit beitragen wollen. Deshalb freuen sich die Gesellschafter von Depenbrock besonders darüber, bei der Erhöhung der deutschen Forschungsaktivitäten für Batterien mitwirken zu können.“

Aktuell arbeiten bereits rund 60 Beschäftigte an verschiedenen Interimsstandorten im Stadtgebiet von Münster an der Zukunft der Batteriezellproduktion. Vor einigen Monaten hat im sogenannten FFB Workspace die Forschung zur Anodenfertigung begonnen.

Parallel zur Errichtung des 1. Bauabschnitts laufen Planung und Bau des 2. Bauabschnitts mit Hochdruck weiter. Ab 2025 soll die Produktionsforschung mit Anlagentechnik im großindustriellen Maßstab in der FFB Fab möglich sein.

Mit der Realisierung des 2. Bauabschnitts wird Wirtschaft und Wissenschaft in Deutschland und Europa eine anspruchsvolle Großforschungsanlage für die Entwicklung industrienaher Verfahren und Produkte im Bereich der Speichertechnologien zur Verfügung gestellt. Durch das Vorziehen der ursprünglich für 2026 geplanten Erweiterungsoption in den 2. Bauabschnitt wird das Gesamtvorhaben deutlich schneller fertiggestellt als zunächst vorgesehen.

Mehr als 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden sich in Zukunft auf mehr als 55.000 m² Gesamtfläche mit Produkten und Produktionsverfahren rund um die Batteriezelle beschäftigen. Relevante Branchen sind u. a. E-Mobilität, Chemie, Energiewirtschaft, Medizin, Robotik, Maschinen- und Anlagenbau, Luft- und Schifffahrt.

Unter dem Link: www.wirtschaft.nrw/pressemitteilung/startschuss-1-bauabschnitt-ffb-muenster finden Sie ein Video, das zeigt, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fraunhofer Forschungsfertigung Batteriezelle im FFB Workspace bereits jetzt an der Zukunft der Batteriezelle arbeiten.

Hintergrund: Meilensteine und Eckdaten der FFB

Februar 2021: Vorstellung des VR-Modells („Digitaler Zwilling“)Herbst 2021: Regelbetrieb FFB Workspace4. Quartal 2022: Bereitstellung des 1. Bauabschnitts im Hansa-Business-Park Münster und Beginn des Forschungsbetriebs am endgültigen Standort. Parallel laufen Planung und Bau des 2. Bauabschnitts2023/2024: Teilbereitstellung der Produktionsflächen des 2. Bauabschnitts2024: Bereitstellung des Institutsgebäudes für den 2. Bauabschnitt2025: Bereitstellung des Gesamtprojekts 2. Bauabschnitt.

Über Depenbrock:

Depenbrock ist ein mittelständisches, familiengeführtes Unternehmen mit ca. 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Baubranche, das seit 94 Jahren mit mittlerweile 13 Standorten komplette Leistungen in allen Bereichen des Hoch-, Tief- und Schlüsselfertigbaus sowie des Gebäudemanagements erbringt. Für den Hauptstandort hat das Unternehmen im Jahre 2020 den Nachhaltigkeitspreis dafür gewonnen, dass durch Eisspeicher, Geothermiefelder, PV-Anlagen und Batteriespeicher nahezu komplett auf fossile Energieträger verzichtet werden konnte.


Foto: panthermedia.net / Andreas Karelias