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Muss das DHB-Team aufgeben?

Ein Rückzug von der Handball-EM ist für den HBL-Vertreter kein Tabu mehr.

Angesichts von neun Coronafällen im deutschen Nationalteam wollen Verantwortliche der Handball-Bundesliga einen Rückzug von der EM nicht mehr ausschließen. "Alle Varianten müssen auf den Tisch und mit allen Beteiligten ergebnisoffen diskutiert werden", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann dem SID.

Manager Bob Hanning von den Füchsen Berlin glaubt zwar, dass einzig die Handball-Nation Deutschland so viele Ausfälle verkraften könne. Sollte es aber "in den kommenden Tagen zu weiteren Fällen kommen", sagte der frühere DHB-Vizepräsident dem SID, "dann muss man die Positionen nochmal überdenken und eine neue Risikoabwägung vornehmen."

Bohmann betonte, dass niemand "mit dem nackten Finger" auf andere zeigen wolle und dass Schuldzuweisungen in dieser Situation "völlig unangebracht" seien. Es gehe einzig und alleine um eine "klare Risikobewertung auch aufgrund der hohen Infektiosität". 

Laut Axel Geerken, dem Manager der MT Melsungen, könnte sicher "darüber nachgedacht werden, wie sinnvoll das Ganze ist. Aber ob das Turnier abgebrochen werden soll, kann ich nicht beurteilen", sagte der Funktionär dem SID. Unter den neun infizierten DHB-Profis befinden sich mit Julius Kühn, Timo Kastening und Kai Häfner allein drei Melsunger Spieler. "Sportlich sind die vielen Fälle dramatisch, aber nun geht es vor allem darum, dass die Spieler gesund bleiben und auch heil wieder nach Hause kommen", sagte Geerken. 

Bundestrainer Alfred Gislason stehen für das EM-Vorrundenspiel in Bratislava am Dienstag (18.00 Uhr/ZDF) nur 14 Spieler zur Verfügung, nachdem sich in Torhüter Till Klimpke und Linksaußen Marcel Schiller die Profis Nummer acht und neun nach positiven Tests in Isolation begeben mussten.