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Biden verschärft CO2-Normen

Im Kampf gegen den Klimawandel hat die Regierung von US-Präsident Joe Biden schärfere Grenzen für den CO2-Ausstoß von Autos festgelegt.

Die Umweltschutzbehörde EPA sprach am Montag von den "ehrgeizigsten" Emissions-Standards für Treibhausgase bei Autos in der Geschichte des Landes. Die neuen Regeln betreffen Fahrzeuge der Modelljahre 2023 bis 2026. Bis 2050 könnten durch die Vorgaben mehr als drei Milliarden Tonnen an Treibhausgasen eingespart werden, erklärte die EPA.

Laut den neuen Vorgaben dürfen Autos ab 2026 im Schnitt - bezogen auf die gesamte Fahrzeugflotte - nicht mehr als 161 Gramm CO2 pro Meile ausstoßen. Eine Meile entspricht rund 1,6 Kilometern. Das bedeutet umgerechnet, dass Autos künftig im Schnitt in der Lage sein müssen, mit einer Gallone Benzin (knapp 3,8 Liter) 55 Meilen (88,5 Kilometer) zurückzulegen, im realen Straßenverkehr 40 Meilen (64,4 Kilometer).

Die neuen Abgasnormen sind ein wichtiger Teil von Bidens Klimaschutzpolitik. "Wir sind der Wissenschaft gefolgt, wir haben auf die Interessengruppen gehört, und wir setzen robuste und rigorose Standards fest, die aggressiv die Verschmutzung senken wird, die Menschen und unserem Planeten schadet", erklärte EPA-Chef Michael Regan. Die neuen Vorgaben würden zugleich dazu führen, dass Autofahrer weniger Geld für Benzin ausgeben müssten.

Die Behörde beziffert den Netto-Nutzen der Maßnahmen - etwa durch geringere Verschmutzung, eine bessere Gesundheit der Menschen und Einsparungen beim Tanken - auf 190 Milliarden Dollar (rund 170 Milliarden Euro).

Bidens Vorgänger Donald Trump hatte die Vorgaben an die Automobilindustrie noch gelockert. Biden machte dies nun rückgängig. Der Präsident war mit dem Versprechen angetreten, den Kampf gegen die Erderwärmung zu einem zentralen Pfeiler seiner Politik zu machen.

Allerdings hatten Bidens Klimaschutzbemühungen am Wochenende einen herben Rückschlag erlitten. Der demokratische Senator Joe Manchin kündigte am Sonntag an, nicht für das billionenschwere Klima- und Sozialpaket des Präsidenten stimmen zu wollen. Angesichts der extrem knappen Mehrheitsverhältnisse im Senat ist Biden auf Manchins Stimme angewiesen. Die Ankündigung des einflussreichen Senators vom rechten Demokraten-Flügel könnte deswegen den Todesstoß für Bidens ehrgeizige Reformagenda bedeuten.

fs/bfi