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Lindner schlägt Bijan Djir-Sarai vor

Der Bundestagsabgeordnete Bijan Djir-Sarai soll neuer Generalsekretär der FDP werden.

Parteichef Christian Lindner schlug den 45-Jährigen am Montag den Parteigremien als Nachfolger von Volker Wissing vor, der als Bundesverkehrsminister ins Kabinett gewechselt ist. Der im Iran geborene Djir-Sarai war zuletzt Außenexperte der FDP-Bundestagsfraktion und Vorsitzender der NRW-Landesgruppe dort. Offiziell ins Amt gewählt werden soll er auf dem Bundesparteitag im kommenden Frühjahr.

Lindner präsentierte seinen langjährigen Vertrauten Djir-Sarai vor der Presse als "richtigen Mann" für die Aufgaben des Generalsekretärs. Für seiner Partei gehe es nun nach dem Eintritt in die Ampel-Koalition darum, "die FDP als Teil einer Regierung erkennbar zu machen und zu zeigen, dass die FDP eine eigenständige Kraft der politischen Mitte ist", sagte Lindner. Die FDP müsse sich als Partei profilieren, "die nicht nur exklusiv mit diesen und jenen Parteien zusammenarbeitet, sondern in alle Richtungen anschlussfähig ist".

Djir-Sarai wertete seine Berufung in das Spitzenamt als Signal für mehr Diversität. "Das Thema Diversität ist für mich außerordentlich wichtig", sagte er. "Die Gesellschaft ist bunter geworden. Das muss eine politische Partei abbilden." Zu seiner Lebensgeschichte - geboren im Iran, aufgewachsen in Grevenbroich - sagte Djir-Sarai vor der Presse scherzhaft: "Sie merken an meinem Namen und meinem Akzent: Ich komme aus Nordrhein-Westfalen."

Djir-Sarai wurde 1976 in der iranischen Hauptstadt Teheran geboren. Sein Abitur legte er in Grevenbroich ab, in Köln studierte er Betriebswirtschaftslehre. Der FDP trat er 1996 bei, im Jahr 2009 wurde er erstmals in den Bundestag gewählt. Seine Arbeitsschwerpunkte im Bundestag beschreibt Djir-Sarai als "besonnene Außenpolitik, echte gemeinsame europäische Sicherheitspolitik, Digitalisierung staatlicher Strukturen".

Dem neuen Generalsekretär wird eine wichtige Rolle bei der inhaltlichen Profilierung der FDP zukommen. Parteichef Lindner hatte bereits angekündigt, dass er sich nach seinem Wechsel an die Spitze des Bundesfinanzministeriums mit parteipolitischen Profilierungsaktionen eher zurückhalten wolle - diese Aufgabe sieht er nun bei der Bundestagsfraktion und Parteivertretern außerhalb der Bundesregierung.

Als politischen Wadenbeißer werde er sich in dem neuen Amt aber nicht sehen, sagte Djir-Sarai. Zwar sei ihm klar, dass in politischen Debatten "gelegentlich eine gewisse Zuspitzung notwendig" sei, sagte er. Er sei aber "ein großer Freund des respektvollen Umgangs miteinander". Er fügte hinzu: "Manche würden sagen, ich bin ein Freund leiser Töne - das würde ich so nicht beschreiben."

pw/bk