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Wüst bittet um Verzeihung

Knapp fünf Jahre nach dem islamistischen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) die Opfer im Namen seines Landes um Verzeihung gebeten.

"Für mich persönlich steht fest: Es sind Fehler passiert, die in der Summe das abscheuliche Verbrechen erst möglich gemacht haben", sagte Wüst am Donnerstag im Düsseldorfer Landtag. Es sei eine "bittere Wahrheit", dass es diese Fehler auch in NRW-Behörden gegeben habe.

Wie es zu dem Anschlag kommen konnte, werde weiter aufgearbeitet. "Wir müssen aus Fehlern lernen, und wir haben gelernt", sagte der Ministerpräsident. Verbesserungen habe es etwa in der Terrorismusbekämpfung sowie im Opferschutz gegeben. Nichts könne das Leid, das die Betroffenen erfahren hätten, wieder gut machen. Sie könnten sich jedoch sicher sein, "dass wir alles dafür tun werden, dass sich solche Anschläge nicht wiederholen", sagte Wüst.

Der Anschlag auf dem Breitscheidplatz am 19. Dezember 2016 war der bisher schwerste islamistische Angriff in Deutschland. Der später auf der Flucht in Italien von der Polizei erschossene Attentäter Anis Amri fuhr mit einem Lastwagen in den Markt. Zwölf Menschen starben. Ein 49-jähriger Ersthelfer, der bei dem Anschlag verletzt wurde, erlag im Oktober seinen schweren Kopfverletzungen.

Später wurde bekannt, dass die Sicherheitsbehörden Amri bereits länger beobachtet hatten. Die Ermittlungen zu der Gewalttat sowie etwaige Behördenversäumnisse beschäftigten Untersuchungsausschüsse im Berliner Abgeordnetenhaus, im nordrhein-westfälischen Landtag und im Bundestag.

ruh/cfm