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Macron reist nach Mali

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron reist in der kommenden Woche zu einem Treffen mit dem umstrittenen Übergangspräsidenten Assimi Goïta nach Mali.

Macron wird am Montag zuerst nach Bamako reisen und dann weiter nach Gao, um den dort stationierten französischen Soldaten einen Weihnachtsbesuch abzustatten, wie der Elysée-Palast am Mittwoch mitteilte. 

Goïta war im Juni nach einem von ihm angeführten Putsch als Übergangspräsident Malis vereidigt worden. An der vorherigen Regierung, die ebenfalls durch einen Putsch an die Macht gekommen war, war er als Vizepräsident beteiligt gewesen. Im Mai setzte er die zivile Spitze jedoch ab. Der erneute Putsch wurde international scharf verurteilt. Bei dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Staatschefs wird erwartet, dass Macron Goïta zur Einhaltung des Zeitplans für die geplanten Wahlen im Februar drängt.

Zuletzt war die malische Militärjunta erneut in die Kritik geraten, weil sie offenbar mit der russischen Söldnergruppe Wagner über eine Zusammenarbeit berät. Frankreich drohte wegen der Pläne bereits mit einem vollständigen Abzug seiner Soldaten aus dem westafrikanischen Land.

Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich ist in Mali mit besonders vielen Soldaten präsent, insbesondere um gegen die Bedrohung durch dschihadistische Gruppen in der Sahelzone vorzugehen. Frankreich hat derzeit im Rahmen des Kampfeinsatzes Barkhane 5100 Soldaten in der Region stationiert, will deren Zahl aber bis Anfang 2022 auf etwa die Hälfte reduzieren und den Kampfeinsatz beenden.

Deutschland ist mit der Bundeswehr im Rahmen von Missionen der EU und der UNO in Mali mit bis zu 1700 Soldaten und Soldatinnen im Einsatz, um zur Stabilisierung Malis beizutragen.

mkü/bfi