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Mehr Rauschtrinker in Deutschland

Krankenkasse: Die Zahl der Rauschtrinker ist in Deutschland gestiegen.

Die Zahl der sogenannten Rauschtrinker in Deutschland ist deutlich gestiegen. Wie die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) am Montag in Hannover mitteilte, wurden im Corona-Jahr 2020 bundesweit rund 34 Prozent mehr Versicherte wegen einer Abhängigkeit, Entzugserscheinungen, eines akuten Rausches oder psychischer Probleme aufgrund von Alkohol ärztlich behandelt als noch vor zehn Jahren.

Der größte Anstieg wurde demnach mit rund 67 Prozent in Thüringen beobachtet, das geringste Plus registrierte Hamburg mit knapp zehn Prozent. Nach einer KKH-Hochrechnung legten im vergangenen Jahr insgesamt rund 1,3 Millionen Menschen einen exzessiven Alkoholkonsum an den Tag, darunter etwa doppelt so viele Männer wie Frauen.

Ob die Coronakrise den Alkoholkonsum beeinflusst, ist der Kasse zufolge anhand der Daten für 2019 und 2020 bislang nicht erkennbar. Dies werde sich vermutlich erst in einigen Jahren zeigen.

Bis sich Betroffene ein Alkoholproblem eingestehen und zu einem Arztbesuch überwinden, könne viel Zeit vergehen. Zudem mussten wegen der Coronakrise etliche Hilfsangebote für alkoholkranke Menschen vorübergehend eingestellt werden, was wiederum zu vermehrten Rückfällen führen könne.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) spricht von Rauschtrinken, wenn bei einer Gelegenheit große Mengen Alkohol konsumiert werden. Bei Frauen ist dies bei mindestens vier Gläsern und bei Männern bei mindestens fünf Gläsern der Fall.

Als Maß dient ein kleines Glas Bier oder ein Glas Sekt mit einem reinen Alkoholgehalt zwischen zehn und zwölf Gramm. Laut BZgA bewegen sich gesunde Frauen bereits bei mehr als 0,3 Liter Bier und gesunde Männer bei mehr als 0,6 Liter Bier pro Tag in einem gesundheitlich riskanten Bereich.

hex/cfm