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Waffenruhe zu Ende

Die radikalislamische Taliban-Gruppe Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) lässt die im November zunächst für einen Monat ausgerufene Waffenruhe mit der Regierung in Islamabad auslaufen.

Das Militär habe mit der Tötung mehrerer TTP-Kämpfer gegen die Bedingungen des Abkommens verstoßen, erklärte die Gruppe am Freitag. "Es ist nicht möglich, die Waffenruhe unter diesen Umständen zu verlängern", sagte ein Sprecher. 

Ein ranghoher TTP-Befehlshaber, der in Afghanistan stationiert ist, ein pakistanischer Regierungsmitarbeiter und ein Sicherheitsbeamter hatten der Nachrichtenagentur AFP zuvor unabhängig voneinander mitgeteilt, dass beide Seiten einer Verlängerung der Waffenruhe zugestimmt hätten. "Wir waren von der Erklärung der TTP überrascht", sagte der Regierungsbeamte nun. "Unseren Mitgliedern des Verhandlungsteams wurde die Verlängerung des Waffenstillstands zugesichert".

"Die Mehrheit unseres Verhandlungsteams wollte den Waffenstillstand verlängern und die Gespräche fortsetzen, um TTP-Kämpfer zu befreien", hieß es aus TTP-Kreisen. "Aber gewisse hochrangige Befehlshaber sind eingeschritten."

Die TTP hatte Pakistan nach ihrer Gründung 2007 mit Gewalt überzogen. Nach offiziellen Angaben wurden dabei bis zu 70.000 Menschen getötet. 2014 schlug die Regierung die Bewegung militärisch nieder. Doch nach der Machtübernahme der afghanischen Taliban im Nachbarland im August befürchtet Islamabad ein erneutes Erstarken der TTP.

Premierminister Imran Khan hatte im Oktober zum ersten Mal seit 2014 Gespräche mit der TTP angekündigt. Die afghanischen Taliban traten bei den Verhandlungen als Vermittler auf. Die Gespräche wurden von großen Teilen der Bevölkerung stark kritisiert. Die afghanischen und die pakistanischen Taliban haben eine gemeinsame Geschichte, agieren heute jedoch unabhängig voneinander.

pe/bfi