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GB lässt monoklonale Corona-Therapie zu

Die Britische Behörde lässt eine Corona-Therapie mit monoklonalen Antikörpern zu.

Die britische Arzneimittelbehörde (MHRA) hat eine Corona-Therapie mit sogenannten monoklonalen Antikörpern zugelassen, die nach vorläufigen Herstellerangaben auch gegen die neue Omikron-Variante wirksam ist. Das Medikament Sotrovimab, das der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) zusammen mit dem kalifornischen Unternehmen Vir Biotechnology entwickelt hat, werde für die Behandlung von Risikopatienten zugelassen, teilte die MHRA am Donnerstag in London mit.

Das Mittel sei "sicher und wirksam zur Verringerung der Risiken für Krankenhauseinweisung oder Tod", hob die Behörde in ihrer Mitteilung hervor. Dies gelte für "Menschen mit einer leichten bis moderaten Covid-19-Erkrankung sowie einem erhöhten Risiko, eine schwere Form der Krankheit zu entwickeln".

GSK versicherte derweil, dass sein Mittel präklinischen Daten zufolge auch "gegen die entscheidenden Mutationen der neuen Omikron-Variante" wirksam sei. "Bis heute hat Sotrovimab anhaltende Aktivität gegen alle von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definierten besorgniserregenden Varianten und Varianten von Interesse bewiesen", hieß es. Weitere Tests sollten nun bis Jahresende noch die Wirksamkeit bei allen Omikron-Mutationen in Kombination erweisen.

Sotrovimab ist ein Medikament mit Langzeitwirkung, das daher nur einmal intravenös gespritzt werden muss. Es reduziert bei erwachsenen Risikopatienten das Risiko einer Krankenhauseinweisung wegen Covid-19 sowie das Sterberisiko um 79 Prozent, wie die MHRA auf Grundlage klinischer Studien mitteilte. Allerdings muss das Mittel möglichst früh verabreicht werden, spätestens fünf Tage nach dem Auftreten erster Symptome einer Corona-Infektion.

Monoklonale Antikörper sind künstlich hergestellte Antikörper, die an bestimmte Oberflächenstrukturen des Coronavirus andocken können. Auf diese Weise verringert sich die Fähigkeit des Virus, in menschliche Zellen einzudringen. Die EU-Kommission hatte Sotrovimab Ende Juni als eines der fünf erfolgversprechendsten Medikamente zur Behandlung von Covid-19 eingestuft. Eine Zulassung in der EU wird aber noch geprüft. In den USA hat das Mittel eine Notfallzulassung.

Anfang November hatte Großbritannien als erstes Land weltweit ein Corona-Medikament in Pillenform zugelassen. Das Mittel Molnupiravir des US-Pharmariesen MSD ist zur Behandlung von leicht bis mittelschwer erkrankten Covid-Patienten vorgesehen. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA prüft auch in diesem Fall noch die Zulassung. Bereits im August wurde in Großbritannien das Antikörpermedikament Ronapreve von Roche und Regeneron zugelassen.

Die täglichen Corona-Infektionsraten in Großbritannien sind nach wie vor hoch, obwohl mehr als 80 Prozent der Menschen ab zwölf Jahren zweimal geimpft wurden und fast ein Drittel bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten hat. Wie die Behörden am Mittwoch mitteilten, wurden mittlerweile 32 Fälle der neuen Omikron-Variante in Großbritannien festgestellt.

yb/ju